Gifhorn. Ein Flyer der AfD lässt die Gifhorner Polizei aufhorchen: Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Dazu ein Kommentar von Reiner Silberstein.

Da kann die AfD landesweit so viele Flyer verteilen, wie sie will - Dreijährige erkunden trotzdem ihren Körper, ob die in drei Bundesländern als rechtsextremistisch eingestufte Partei das möchte oder nicht. Die Mädchen und Jungen fassen genauso naiv ans Ohr wie an die Zehen und an die Vulva oder den Penis. Natürlich werden sie durch das Verhalten der Erzieherinnen und Erzieher im Kindergarten lernen, dass der morgendliche Stuhlkreis nicht der geeignete Ort dafür ist - ein ganz normaler Lernprozess, der nichts mit einer absichtlichen „Frühsexualisierung“ zu tun hat. Auch an diesem hat die AfD keinen Anteil. Die will mit ihrem Anti-Regenbogen-Faltzettel auch etwas ganz anderes bewirken: Eltern in Panik versetzen: Jeder männliche Erzieher in einer Kita könnte ein Pädophiler sein, erst recht wenn der auch noch einen bunten Regenschirm besitzt und sich offen für Windkraftanlagen einsetzt. Denn solch schwachsinnige, symbolische Zusammenhänge versucht die AfD den potenziellen Wählern unterzujubeln: Rot-grüne Ideologen wollten krankhafte Sexualtriebe legalisieren, für die die bunten Fahnen stünden - und nur die AfD könne die Welt davor retten. Dabei ist in dieser Geschichte der Flyer die einzige Straftat: reinste Volksverhetzung und übelste Diskriminierung. Schutzkonzepte für die Kinder in den Kitas gibt es zum Glück schon. Ich wünschte mir auch welche für Wähler vor Parteien, die solch diffarmierende Flyer verteilen.

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