Barwedel. Der „Club der alten Säcke“ hat auf der Plattform des ehemaligen Fernmeldeturms in Barwedel einen vier Meter hohen Tannenbaum aufgestellt.

Seit 2003 sorgen vor dem ersten Adventssonntag einige Herren in Barwedel für leuchtende Weihnachtsstimmung. Zwanzig Jahre ist es nun schon her, da haben die Männer vom „Club der Alten Säcke“ in Barwedel das erste Mal einen gut vier Meter hohen Weihnachtsbaum auf der Plattform des ehemaligen Fernmeldeturms der Bundeswehr zum Leuchten gebracht. Seitdem ist diese Aktion, Anleuchten genannt, im Dorf zur liebgewordenen Tradition geworden.

Aus einer Höhe von 63,85 Meter senden die am Baum befestigten LED-Leuchtmittel ihr Licht weit über die Grenzen Barwedels hinaus in die jetzt anbrechende Adventszeit hinein. „Die Barwedeler Bevölkerung hat sich in all den Jahren so darüber gefreut“, sagte Clubsprecher Hermann Wrede, „dass wir uns dazu entschlossen haben, fortan immer vor dem ersten Adventssonntag den Tannenbaum auf die Turmhöhe zu bugsieren.“

Und da sich aus den Reihen der „Alten Säcke“ heute nur noch das besonders sportliche Mitglied Hartmut Spellig den mühevollen Aufstieg über 333 Stufen antut, sind die reiferen Herren inzwischen ihren erwachsenen Kindern und weiteren Helfern dafür dankbar, dass sie sich mit ihm auf die oberste Plattform des ehemaligen Horchpostens begeben, „um den Turmweihnachtsbaum dort oben in luftiger Höhe fest zu verankern“, so der Clubsprecher. Die Organisatoren bilden jedoch weiterhin das Bodenpersonal. Was heißen soll, dass sie den Baum organisieren und auf das Turmgelände bringen, um ihn auf seinen späteren Einsatz vorzubereiten. Das Ritual am Tag der vorweihnachtlichen Erleuchtung ist auch immer dasselbe: Fünf! Vier! Drei! Zwei! Eins... Licht an.

Zahlreiche Zuschauer wärmen sich an Feuerkörben

Lautstark zählten die zahlreich erschienenen Barwedeler am Fuße des Turmgebäudes auch diesmal wieder den Countdown herunter, und die beiden Turmbesteiger Malte Dürheide und Christian Wrede steckten daraufhin den Stecker in die Schaltuhr, die das Leuchten des Baumes dann bis Anfang Januar regeln wird. Bis es aber soweit war, hatten die Besucher die Gelegenheit, sich an den von den „Alten Säcken“ aufgestellten Feuerkörben zu erwärmen.

Dieter Heuer (84) aus der Barwedeler Ostsiedlung wohnte der Abzählprozedur bei. Er zeigte sich ganz begeistert von der Turmweihnachtsbaumaktion. Den „Alten Säcken“ sprach er ein dickes Lob für ihre weihnachtliche „Höhenaktion“ aus. „Jetzt schon 20 Jahre Turmbaumanleuchten, das ist eine gute Tradition, die ich sehr begrüße.“ Und er richtete sich mit einem Appell an die Akteure. „Das muss unbedingt fortgesetzt werden. Ich freue mich die ganze Advents- und Weihnachtszeit, immer wenn ich von meiner Wohnung aus zum Turm hoch schaue und den strahlenden Turmweihnachtsbaum sehe, sehr darüber.“

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