Gifhorn. Die Bundesregierung verkündet die erneute Steuererhöhung für Speisen in Restaurants von 7 auf 19 Prozent. Das sorgt für Enttäuschung im Gastgewerbe.

Mit Empörung haben die beiden DEHOGA-Kreisvorsitzenden Karlheinz Brunck, Gifhorn, und Melanie Perricone, Region Wolfsburg-Helmstedt, die Entscheidung der Ampelkoalition, den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent Ende 2023 auslaufen zu lassen, während der Jugendmeisterschaften der gastgewerblichen Ausbildungsberufe in Gifhorn zur Kenntnis genommen, als die Nachricht wie eine Bombe in die Veranstaltung platzte.

„Respekt und Wertschätzung für das, was das Gastgewerbe mit ihren Beschäftigten leistet, hat die Politik mit dieser Entscheidung nicht gezeigt“, kritisierte auch Karlheinz Brunck und schloss sich den Aussagen von Guido Zöllick, Präsident des Dehoga-Bundesverbandes an, der auch vor den dramatischen Folgen warnte. „Statt Steuerfairness zu schaffen und Essen einheitlich mit 7 Prozent zu besteuern, werden mit der Steuererhöhung auf 19 Prozent ab 1. Januar 2024 tausende Existenzen gefährdet, der Verlust von Lebensqualität und gastronomischer Vielfalt provoziert. Dramatische Umsatzeinbußen in der Branche und bei ihren Partnern, Jobverluste, Betriebsaufgaben, Insolvenzen sowie marode regionale Wirtschaftskreisläufe sind vorprogrammiert.“

Perricone: „Entscheidung macht Preiserhöhungen notwendig“

„Diese 19-Prozent-Entscheidung macht deutliche Preiserhöhungen notwendig. Damit trifft sie Normal- und Geringverdiener besonders hart“, ist sich auch Melanie Perricone einig mit dem DEHOGA-Bundesverband, denn nur mit den 7 Prozent Mehrwertsteuer sei es bislang gelungen, die enormen Kostensteigerungen nicht eins zu eins an die Gäste weiterzugeben.

Gifhorns DEHOGA-Kreisvorsitzender Karlheinz Brunck.
Gifhorns DEHOGA-Kreisvorsitzender Karlheinz Brunck. © Siegfried Glasow | Siegfried Glasow

Mit der Steuererhöhung geraten insbesondere die vielen kleinen und mittelständischen Familienbetriebe weiter ins Straucheln. „Es dürfen nicht noch mehr öffentliche Wohnzimmer der Gesellschaft verschwinden“, sagte auch DEHOGA-Kreisgeschäftsführer Albert Harder, denn: „Das Essen muss für unsere Gäste bezahlbar bleiben. Kneipen, Restaurants und Cafés sind wichtige soziale Treffpunkte.“

Bis zuletzt hatte der DEHOGA sich mit guten Argumenten, Appellen und vielfältigen Aktionen dafür stark gemacht, eine Steuererhöhung ab Januar 2024 abzuwenden. Luft ablassen werden auch die Delegierten des Gifhorner Kreisverbandes, Karlheinz Brunck, Albert Harder, Rainer Kirk und Caus Schwirtlich ab Sonntag auf dem Dehoga-Landesverbandstag in Wilhelmshaven.

Die Vorsitzende des DEHOGA-Kreisverbandes Region Wolfsburg-Helmstedt, Melanie Pericone.
Die Vorsitzende des DEHOGA-Kreisverbandes Region Wolfsburg-Helmstedt, Melanie Pericone. © Siegfried Glasow | Siegfried Glasow