Gifhorn. Jobcenter, Wista und Handwerkskammer organisieren den mehr als 500 Jobsuchenden und 40 Unternehmen wieder Kontaktchancen.

Die Gifhorner Arbeitsmarktbörse hat im zweiten Jahr nach Corona in der Stadthalle wieder zu alter Größe gefunden. Rund 40 Arbeitgeber suchten am Mittwoch neue Fachkräfte - mehr als 500 Bewerber zeigten ihr Interesse. Das Motto war diesmal: „Deine Messe, deine Chance, dein Job“ - das sei auch als Aufforderung zu verstehen gewesen, sagte Andreas Standop, der Geschäftsführer des Jobcenters, das die Messe zusammen mit der Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing (WiSta) und der Handwerkskammer auf die Beine gestellt hat. „Denn jeder erhält hier die Chance, mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu kommen.“

Viele lokale Größen waren in Gifhorner Stadthalle vertreten

Wobei das längst keine Einbahnstraße mehr sei, so Standop. Wegen des Fachkräftemangels müssten sich manche Firmen heutzutage eher bei den Arbeitnehmern bewerben als umgekehrt. Aber aus den Erfahrungen weiß Standop, dass aus den Messen immer auch etliche Arbeitsverträge hervorgegangen sind. Unter den Unternehmen waren zum Beispiel bekannte lokale Größen wie Butting, DRK, Lorenz, AOK, VLG, Helios-Klinikum, Egger, Remondis, Diakonie und Gmyrek, aber auch Arbeitgeber wie Traffic Print in Walle, Der Grüne Faden und der Personaldienstleister ZAG. „Die Suche nach Arbeitskräften geht durch alle Bereiche“, so Standop, „vor allem aber in der Pflege, Erziehung, bei Metall- und Elektroberufen, Logistik, Gaststätten und Personenbeförderung.“

Die Arbeitsmarktmesse von Jobcenter, Wista und der Handwerkskammer sorgte wieder für eine volle Stadthalle in Gifhorn.
Die Arbeitsmarktmesse von Jobcenter, Wista und der Handwerkskammer sorgte wieder für eine volle Stadthalle in Gifhorn. © FMN | Reiner Silberstein

Zu Letzteren zählen Erixx und Metronom, die zum ersten Mal auf der Gifhorner Messe vertreten waren, wie der Referent für Recruting Enrico Kienast sagte. Die Bahngesellschaften suchten nicht nur Triebfahrzeugführer - „den Führerschein bekommen sie bei uns“ - sondern auch Fahrgastbetreuer, Mitarbeiter in der Verwaltung, IT und in den Werkstätten. Vor allem Erstere hätten wohl auf Dauer einen Job sicher: „Durch die Mobilitätswende werden immer öfter die Taktungen erhöht. Um als Triebfahrzeugführer arbeitslos zu werden, müsste man schon viel falsch machen.“

Kommunen suchen nun auch verstärkt außerhalb der eigenen Grenzen

Auch die Samtgemeinde Isenbüttel war zum ersten Mal auf der Börse vertreten. „Auch wir wollen uns als Arbeitgeber bekannt machen - lokal kennt man uns, aber man muss sich heutzutage auch weiter präsentieren“, sagte Tobias Schweckendiek, Fachbereichsleiter Finanzen, Zentrale Dienste und Digitalisierung. Ob es in der Verwaltung bald neue Stellen geben wird, hänge aber derzeit noch von den Haushaltsplanberatungen ab.

Keine Arbeitsplätze, aber dafür viel Informationen bot der Verein Tech in the City an: „Wir informieren über das Mysterium IT und wollen Berührungsängste nehmen“, so Christoph Marnitz. Denn in IT-Firmen seien nicht nur die nerdigen Programmierer gefragt, sondern auch Leute für das Office- oder Personal-Management. Die Unternehmen schauten auch ganz bewusst nach Quereinsteigern und nach über 50-Jährigen, die bisher nur für das Hobby an der Tastatur saßen. Von der Messe, die Marnitz zum ersten Mal besuchte, war er positiv überrascht: „Das hat eine qualitativ hochwertige Ausrichtung. Und die Organisations-Crew ist super.“