Meinersener. Zwei Trickbetrüger fechten ihre Strafe vor dem Bundesgerichtshof vergeblich an. Sie hatten eine Rentnerin um 11.000 Euro gebracht.

Sie wehrten sich mit allen Mitteln gegen das Gefängnis. Doch zwei Trickbetrüger, die als falsche Polizisten eine Meinersener Rentnerin um 11.000 Euro brachten, gehen endgültig hinter Gitter, und das nicht zu knapp. Ein 28-Jähriger sitzt für Betrug drei Jahre ein, ein 25-Jähriger mit weiteren Vorstrafen vier Jahre, teilte der Hildesheimer Landgerichtssprecher Jörg Heinemann mit.

Schlappe vor der höchsten Instanz

Die zwei falsche Polizisten hatten das Urteil der Hildesheimer Strafkammer vom März (Az. 20 KLs 22 Js 35906/19) beim Bundesgerichtshof angefochten. Laut Heinemann nahm der ältere Täter die Revision dann noch zurück. Der jüngere fing sich eine Schlappe vor der höchsten Instanz ein. Die Revisionskammer in Karlsruhe verwarf den Antrag als unbegründet. Das Hildesheimer Urteil ist damit rechtskräftig und vollstreckbar.

Schreckensszenario: Im Visier einer rumänischen Diebesbande

Die Masche der Trickbetrüger ist so unglaublich wie erwiesen: Unbekannte Komplizen der falschen Polizisten riefen die gutgläubige Meinerserin an und verunsicherten sie als falsche Ermittler: Ihr Haus sei im Visier bewaffneter rumänischer Diebe. Bei einem zweiten Anruf spannen die Betrüger die Räuberpistole weiter und gaben vor, das Haus der Frau sei von Polizeibeamten umstellt. Ihr gesamtes Bargeld solle sie in eine Tütet stecken und vor das Haus stellen.

Die kopflose Frau fiel auf das Schreckensszenario herein und deponierte 11.000 Euro vor die Tür. Koordiniert von den Hintermännern am Telefon holten die zwei Verurteilten das Geld dann sofort ab. Den Kontakt zu den Telefonbetrügern hielt demnach der 28-Jährige.