Gifhorn. Die Feuerwehren der Stadt Gifhorn freuen sich über mehr Mitglieder. Und die Stadt will kräftig investieren.

„Erfreulich“ ist die Entwicklung bei den Feuerwehren im Stadtgebiet. Wie Gifhorns Stadtbrandmeister Matthias Küllmer bei der Dienstversammlung der fünf Stadtfeuerwehren im Dorfgemeinschaftshaus Gamsen berichtete, stieg die Zahl der Mitglieder nach der Pandemie weiter an. Zuwachs gibt es in allen Ortsfeuerwehren, vor allem im Kinder- und Jugendbereich. Hier wurden inzwischen die ersten ehemaligen Kinderfeuerwehrmitglieder in den aktiven Dienst übernommen. Zudem gibt es etliche Quereinsteiger.

Stadt Gifhorn investiert rund 4,6 Millionen Euro in die Feuerwehren

„Im Vorgriff auf den neuen Feuerwehrbedarfsplan haben wir auf Großanschaffungen bisher verzichtet“, sagte Küllmer. Der Plan und die Feuerwehrunfallkasse legten nun die Notwendigkeiten fest, etwa das neue Gerätehaus in Gamsen, das projektiert ist, und der Anbau an das Kästorfer Gerätehaus. Auch der neue Drehleiterwagen (Anfang 2024) sowie etliche Ersatzbeschaffungen für rund 30 Jahre alte Fahrzeuge gehörten dazu.

Bürgermeister Matthias Nerlich bezifferte die Investitionen auf 4,6 Millionen Euro im kommenden Jahr. Eine wichtige Neuerung ist der Bekleidungspool, mit dem Feuerwehrleute nach einem Einsatz sofort neu eingekleidet werden, während die bisherige Kleidung gereinigt wird. Das dauerte bisher zu lange, Einsatzkräfte waren eine Woche nicht einsatzfähig.

Noch im Gespräch, unter anderen mit den Nachbargemeinden, ist man wegen der schlechten Erreichbarkeit von Gifhorn-Süd und Winkel. „Es gibt aber keinen Gedanken, die Gifhorner Ortsfeuerwehr aufzuspalten und einen zweiten Standort aufzubauen“, stellte Küllmer klar.

„Arbeits- und ereignisreich“ war der Berichtszeitraum vom 1. November 2022 bis zum 31. Oktober, heraus stachen das Zugunglück bei Leiferde, die Großbrände des Aldi-Markts und der Tischlerei im Eyßelheideweg. Küllmers Dank ging an alle Helfer und an Nerlich für das Fest im Mühlenmuseum für die Feuerwehrleute samt Partnern als Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit.

Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen sind weiterhin ein Ärgernis

Der stellvertretende Stadtbrandmeister Uwe Reuß gab die Statistik bekannt. 2444 Mitglieder haben alle fünf Ortsfeuerwehren, 66 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Aktiven stieg von 380 auf 402. Man sei stärker als vor der Pandemie. 122 Jugendliche (Vorjahr 101), 105 Kinder (91) machen Hoffnung, und alle Mitglieder sind wichtig, betonte Reuß. Die Zahl der Einsätze ging von 595 auf 554 zurück, 99 Lehrgänge wurden besucht. Ein Ärgernis ist aber die hohe Zahl an Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen. „Das mindert die Motivation“, so Reuß. Für vielfältige Verdienste wurden Ralf Müller (silbernes Feuerwehrehrenzeichen am Bande, Land), Karsten Schrader (Ehrennadel Bronze, LFV)und Denis Domeier (Ehrennadel Silber, KFV) geehrt.