Wedelheine. Die „Junge Gesellschaft Pferdestall Wedes-Wedel“ pachtet nun die Blockhütte und ist allein verantwortlich für die Veranstaltungen dort.

Mehr als zwei Jahre lang gab es zwischen den Jugendlichen und Eltern aus Wedelheine sowie der Gemeinde Meine Gezeter wegen des geschlossenen Jugendclubs. Es drehte sich stets um Öffnungszeiten, Jugendschutzgesetz, Haftung, Alkoholkonsum und einem einmaligen Drogenfund. Nun ist endlich eine Lösung gefunden und bereits umgesetzt: Die Wedelheiner haben den Verein „Junge Gesellschaft Pferdestall Wedes-Wedel“ gegründet, der die Blockhütte in eigener Verantwortung von der Gemeinde pachtet, und starten neu durch.

„Wir sind hochzufrieden“, sagt Reinhard Strich, der die neue Lösung mit vorangetrieben hatte – „wir haben zwei Jahre lang dafür kämpfen müssen.“ Diese Kompromisslösung ermögliche es den „mehrheitlich volljährigen Jugendlichen“ der Gemeinde jetzt ausdrücklich auch, Feiern für junge Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahre zu veranstalten, „bei denen im Einklang mit dem Jugendschutzgesetz auch entsprechend übliche Getränke an die unterschiedlichen Altersgruppen ausgeschenkt werden dürfen“, so Strich.

Charlotte Rode ist Vorsitzende, Max Vogeley ihr Stellvertreter

Im Vorstand des neuen Vereins ist er der Stellvertreter seines Sohns Ben Phillip Strich, der zum Kassenwart gewählt wurde. Charlotte Rode ist Vorsitzende, Max Vogeley ihr Stellvertreter. Daneben gehört noch Christian Rode als Schriftwart dem Vorstand an. Joana Rode-Glag und Yvonne Strich sind Gründungsmitglieder. „Nun kann jeder eintreten, der möchte“, so Reinhard Strich, „auch Eltern.“ Denn so seien auch diese immer informiert, was im neuen Jugendclub läuft. „Ich empfinde das als perfekt.“

Wichtig sei allen gewesen, dass nun auch im Namen „Junge Gesellschaft“ deutlich wird, dass der neue Club nicht für Kinder und minderjährige Jugendliche gedacht ist, sondern für junge Erwachsene. Vereinsmitglieder müssen wenigstens 16 Jahre alt sein. Die Gründung war schon im Mai, aber der Eintrag ins Vereinsregister am Amtsgericht Hildesheim erfolgte erst am Anfang Oktober. Fast gleichzeitig startete auch der Pachtvertrag mit der Gemeinde.

Ausschank von alkoholischen Getränken ist nun in Wedelheine erlaubt

Das entscheidende ist, dass nun der Vorstand allein verantwortlich dafür ist, was im und an der Blockhütte geschieht und dass das Jugendschutzgesetz eingehalten wird. Für den Ausschank von alkoholischen Getränken habe sich der Vorstand schon Gedanken gemacht: mit bunten Armbändern soll unterschieden werden, wer was konsumieren darf. Obendrein erlaubt die Satzung auch die Untervermietung für private Feiern – dann geht die Verantwortung für diese Zeit auf den Veranstalter über.

Die ersten drei Pachtmieten von je 100 Euro monatlich haben die Eltern vorgestreckt, danach soll sich der Verein möglichst allein tragen: Mit Mitgliedsbeiträgen, Untervermietungen und Spenden. Strich: „Beim Oldtimer-Treffen hat die Junge Gesellschaft schon Kuchen ausgegeben. Somit kam nicht nur Geld in die Vereinskasse, sondern die Mitglieder engagieren sich auch im Dorf.“

Auch die Bürgermeisterin ist Heinsohn-Buchmann „sehr zufrieden“

Auch Gemeindebürgermeisterin Ute Heinsohn-Buchmann zeigt sich „sehr zufrieden“ mit dem Pachtvertrag und der abgegebenen Verantwortung, auch wenn sie bedauert, dass es nun keinen Jugendclub mehr im Sinne der Jugendförderung gibt: „Im Ergebnis meine ich, dass wir mit dieser Lösung den richtigen Weg eingeschlagen haben.“

Das Resultat langwieriger Verhandlungen haben die Wedelheiner am vergangenen Freitag dann auch zum ersten Mal im gepachteten Haus gefeiert: bei einer privat organisierten Halloween-Party mit rund 100 geladenen Gästen, darunter waren auch ehemalige Mitglieder und Freunde des bisherigen Jugendclubs. „Diese erste Feier in der Blockhütte der Jungen Gesellschaft diente auch als Probe für die Anfang nächsten Jahres geplante offizielle Einweihungsfeier, zu der dann alle jungen Leute der Gemeinde herzlich eingeladen sind“, sagt Strich.