Gifhorn. Auch ohne Pandemie-Status zählt das Gesundheitsamt die weiteren Infektionszahlen – 74 Covid-19-Erkrankte starben seit Jahresbeginn.

Die Corona-Pandemie gilt offiziell als beendet, sowohl laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Dennoch ist das Virus nicht verschwunden – auch im Kreis Gifhorn hat die Kreisverwaltung weiterhin Arbeit damit, weiterhin stecken sich Kreisbewohner damit an, sterben Menschen mit positivem Testergebnis.

Wer erinnert sich nicht an den Begriff Sieben-Tage-Inzidenz, dessen Wert eine ganze Weile über Freiheit und Kontaktbeschränkungen entschied? Der liegt im Kreis Gifhorn zurzeit (Stand: Sonntag, 14. Mai) bei 3,9. Das heißt: Von 100.000 Einwohnern des Kreises haben sich in der vergangenen Woche 3,9 Menschen nachweislich mit dem Corona-Virus angesteckt.

Doch keine Sorge: Der Wert sank in den vergangenen Wochen und Monaten kontinuierlich. Letzte bemerkenswerte Anstiege gab es vergangenen Winter auf Werte um 460. Einen solchen Tiefstand der Inzidenz wie heute hatte der Landkreis zuletzt vor genau zwei Jahren. Sprich: Es handelt sich nun offenbar um ein normales Infektionsgeschehen.

74 Covid-19-Tote seit Jahresanfang

Nichtsdestotrotz: Weiterhin registriert der Landkreis auch Todesfälle von Menschen mit Covid-19-Erkrankung. Seit Anfang des Jahrs waren es 74 – die Gesamtzahl aller Todesfälle seit 2021 stieg damit auf 560. Auch hier ist derzeit eine Abflachung der Kurve zu sehen – üblich für den Sommer. Das Helios-Klinikum in Gifhorn vermeldet aktuell (Stand Samstag, 13. Mai) fünf Covid-19-Patienten, davon zwei auf der Intensivstation.

Ja, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes seien nach wie vor mit der Thematik Corona beschäftigt, antwortet die Leiterin des Landratsbüros, Annika Döweling, auf Nachfrage unserer Zeitung – „natürlich in einem deutlich geringeren zeitlichen Umfang“. Denn weiterhin gebe es eine gesetzlich verankerte Meldepflicht über einen Nachweis von SARS-CoV-2. „Dementsprechend sind positiv diagnostizierte Proben sachkonform an das zuständige Gesundheitsamt zu übermitteln.“

Gesundheitsamt sammelt weiterhin Testergebnisse

Das Gesundheitsamt verarbeite die Meldungen und übermittele sie – wie auch bei anderen meldepflichtigen Infektionen – an die zuständige Landesbehörde, die die Fälle wiederum gebündelt und anonymisiert an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittele. Darüber hinaus achte das Gifhorner Gesundheitsamt immer noch auf das Infektionsgeschehen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Pflegeheimen und würde im Notfall Maßnahmen ergreifen.

Doch wer testet überhaupt noch auf das Corona-Virus? Die Teststationen sind schließlich Geschichte. Laut Döweling nehmen die Hausärzte weiterhin Abstriche zu Diagnostikzwecken vor. Das Gifhorner Gesundheitsamt bekommt dann Kenntnis von positiven Laborergebnissen, aber nicht von negativen. Da es keine Testpflichten mehr gibt, kann es eine unbekannt große Dunkelziffer von Infektionen geben.

Übrigens: Man kann sich auch weiterhin gegen Corona impfen lassen, nun aber ausschließlich über das medizinische Regelsystem, also bei Haus- und Fachärzten, Kliniken und Apotheken. Zahlen darüber, wie viele Bürger dies im Landkreis Gifhorn zurzeit in Anspruch nehmen, hat der Landkreis allerdings nicht.

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