Gifhorn. Am Mittwoch startete der dritten voll beladene Transporter zur zentralen Sammelstelle in Hannover.

Es herrschte großer Andrang am Mittwochnachmittag an dem Lieferwagen in der Ludwig-Jahn-Straße: Scharenweise fuhren Autos heran und Menschen schleppten lauter Kartons zur Ladefläche. Die Gifhorner waren gerade dabei, den dritten Wagen mit Hilfsgüter für die Erdbebengebiete in der Türkei und in Syrien zu füllen.

„Wir wollen nicht einfach nur herumsitzen, da hätten wir ein schlechtes Gewissen“, sagt einer der Organisatoren Ali Akdeniz. Er und viele Freunde hatten von den Hilfstransporten per Flugzeug und Lastwagen ab Hannover gehört und schon am Dienstag gleich zwei Transporter gefüllt. „Wir bringen die Sachen zur zentralen Anlaufstelle. Dort wird entschieden, wie und wohin sie weitertransportiert werden.“ Man stehe im Kontakt mit Hannover, die Zentralstelle sage, was benötigt wird.

Babynahrung, Windeln und Kinderkleidung sind gefragt

Hauptsächlich seien zurzeit Babynahrung, Nahrungsergänzung, Windeln und Kinderkleidung gefragt – „wichtig ist, dass es neuwertige Sachen sind“. Zusätzlich seien Geldspenden von Nöten, separat auf die Spendenkonten.

„Wir haben locker schon 1000 Kartons zusammenbekommen“, freut sich Akdeniz über die große Spendenbereitschaft. Diese sei durch Aufrufe in sozialen Netzwerken zustande gekommen. Rund 350 Leute, so schätzt er, seien wohl schon mit Paketen gekommen. „Die meisten kommen aus Gifhorn, ich sehe viele bekannte Gesichter. Es sind aber auch welche aus Wolfsburg und Braunschweig dabei.“ Ein Braunschweiger, Akdeniz’ Kommilitone, komme ursprünglich aus der am stärksten betroffenen Erdbebenregion. „Aber darum geht es uns nicht, auch nicht um Nationalitäten. Diese Aktion hier würde genauso laufen, wenn ein anderes Land betroffen wäre.“

Ob die Gruppe um Akdeniz die kommenden Tage ebenfalls Hilfsgüter sammeln wird, konnte er am Mittwoch noch nicht sagen – „das hängt von Hannover ab“.

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