Gifhorn. Ein LKW rutscht von der B 4. Auf der Kreisstraße 7 verliert eine Frau die Kontrolle über ihr Auto. Eine dritte Frau bekommt Ärger mit der Polizei.

Der Kreis Gifhorn hat sich am Sonntag über Nacht in eine Winterlandschaft verwandelt. Wer morgens nach dem Aufstehen aus dem Fenster schaute, sah eine geschlossene Schneedecke von zwei bis drei Zentimetern. Bis in den Vormittag rieselte es weiter. Und es war echt rutschig, was drei Fahrern zum Verhängnis wurde.

Rutschige Straßenverhältnisse

Dass nicht mehr passierte, lag vor allem daran, dass kaum jemand unterwegs war. Auf der Bundesstraße 4 nördlich von Sprakensehl rutschte ein Lastwagen gegen 5 Uhr von der verschneiten Fahrbahn mit der Front in den Straßengraben. Laut Polizei begann die Bergung mit gegen 8.30 Uhr. Ein Abschlepper zog den LKW wieder auf die Straße. Glück im Unglück: Keine Verletzten, praktisch kein Sachschaden. Und der Verkehr war dünn genug, dass es nicht zu Behinderungen kam.

Auf der Kreisstraße 7 nördlich von Wesendorf schleuderte gegen 8 Uhr eine Frau mit ihrem Hyundai aus einer Kurve an der sogenannten Teichgut-Kreuzung in einen Graben. Die 41-Jährige hatte auf schneeglatter Straße die Kontrolle über ihr Auto verloren. Laut Polizei war sie zu schnell unterwegs. Zunächst bestand die Befürchtung, die Frau könnte hinter dem Steuer eingeklemmt sein. Die Feuerwehr war schon alarmiert, konnte den Einsatz dann aber abbrechen. Laut Polizei blieb die Frau unverletzt und kam selbst aus dem Unfallwagen. Auch hier zog ein Abschlepper das kaum beschädigte Fahrzeug zurück auf die Fahrbahn.

Vorwurf: Fahrerflucht

Ärger bekam eine weitere 41 Jahre alte Frau, die mit ihrem Auto in Höhe Heidland auf die Bundesstraße 4 fahren wollte und in der Leitplanke landete. Obwohl das Aluprofil beschädigt wurde, fuhr die Frau laut Polizei weiter und hielt erst auf dem nächsten Parkplatz, ohne sich bei der Polizei zu melden. Das reicht für den Vorwurf der Fahrerflucht und ein Strafverfahren. „Hätte sie wenigstens angerufen, wäre es bei einem Verwarngeld von 35 Euro geblieben“, teilte ein Polizeisprecher mit. Immerhin: Auch der Frau ist nichts passiert.

Räumdienst ab 6 Uhr im Einsatz

Im Einsatz gegen glatte Straßen war der Gifhorner Räumdienst bereits seit 6 Uhr unterwegs. „Wir kannten die Wetterprognosen. Es sind zwei Schichten von 6 bis 14 Uhr und von 14 bis 22 Uhr eingeteilt“, ist Einsatzleiter Marcus Wendlandt auf alle Entwicklungen vorbereitet.

Pro Schicht fahren zwei Räumfahrzeuge erst die Haupt-, dann die Nebenstrecken eines Nord- und eines Südbezirks ab, um den Schnee von den Fahrbahnen zu schieben. „Das sind pro Fahrzeug mehr als 100 Kilometer“, weiß Wendlandt.

Drei Treckertrupps kümmern sich um Fuß- und Radwege. An Bushaltestellen und Straßenquerungen greifen die Teams auch mal zu Schneeschieber und Besen.

Tino Richter bereitet gerade sein großes Räumfahrzeug für die nächste Runde vor. Mit dem Radlader füllt er zwei Kubikmeter Streusalz aus der Salzhalle auf die Ladefläche. Dann geht es weiter. „Der Schnee liegt bereits hoch genug, dass wir ihn mit dem Räumschild wegschieben können“, bestätigt Richter. Das sei sicherer, als nur Salz zu streuen. Denn gefriere der angetaute Schneematsch über Nacht, sei es Montag früh im Berufsverkehr richtig glatt.

Bleibt es winterlich?

Einsatzleiter Wendlandt ist vorerst zuversichtlicher. Er rechnet ab Sonntagnachmittag mit Schneeregen und Plusgraden, so dass der Schnee wieder abtaue.