Calberlah. Der Zugverkehr über Calberlah kam am Mittwochabend kurzzeitig zum Erliegen. Ein ICE legte eine Vollbremsung hin, weil Jugendliche das Gleis querten.

Nervenaufreibender Einsatz für die Isenbütteler Feuerwehren: Zwei Jugendliche haben am Mittwochabend Großalarm in Calberlah ausgelöst – und den Bahnverkehr nahe Wolfsburg lahmgelegt. Regionalzüge zwischen Hannover und Wolfsburg fuhren nicht, Fernzüge wurden über Braunschweig umgeleitet.

Wie Gifhorns Kreisfeuerwehr mitteilt, überquerten die beiden Jugendlichen im Alter von 13 und 17 Jahren am Calberlaher Bahnhof die Gleise. Einer der beiden Minderjährigen fiel beim Klettern auf den Bahnsteig wieder in das Gleisbett. Dramatisch: Ein ICE näherte sich zur selben Zeit in rascher Geschwindigkeit. Der Lokführer machte die Personen im Gleisbett aus – und leitete eine Vollbremsung ein. Weil er nicht wusste, ob er die Jugendlichen erfasst hatte, setzte er einen Notruf ab.

Die Rettungsleitstelle des Landkreises Gifhorn alarmierte daraufhin die Feuerwehren aus Isenbüttel, Calberlah, Allenbüttel, Wettmershagen und Allerbüttel sowie mehrere Rettungswagen und einen Notarzt. Unter der Leitung des Ortsbrandmeisters der Feuerwehr Calberlah, Sven Schlaberg, erkundete die Führungseinheit sowie die Polizei den Bereich am Bahnhof.

Nervenaufreibender Einsatz für Gifhorns Polizei und die Isenbütteler Feuerwehren.
Nervenaufreibender Einsatz für Gifhorns Polizei und die Isenbütteler Feuerwehren. © Kreisfeuerwehr Gifhorn | David Khorshidi

In zirka 1,5 Kilometer Entfernung konnte ein stehender ICE ausgemacht werden, jedoch keine verletzten Personen. Mehrere Einheiten machten sich daraufhin auf den Weg zu dem stehenden ICE, um den Lokführer zu betreuen und die verletzten Personen zu suchen.

Calberlah: Jugendliche klettern rechtzeitig auf Bahnsteig

Doch alle Beteiligten hatten Glück im Unglück: Die Jugendlichen – beide Ortsansässige – konnten rechtzeitig auf den Bahnsteig flüchten. Sie gaben sich der eingetroffenen Polizei und Feuerwehr zu erkennen und erklärten, für den Notfall verantwortlich zu sein. „Auch dem Lokführer und den Fahrgästen ging es den Umständen entsprechend gut“, berichtet ein Feuerwehrsprecher.

Der ICE, welcher in Richtung Berlin unterwegs war, musste vor der Weiterfahrt auf den Notfall-Manager der Deutschen Bahn warten. Die beiden Jugendlichen wurden vor Ort der zuständigen Bundespolizei übergeben, welche weitere Ermittlungen aufgenommen hat. Der Einsatz für die Feuerwehren konnte nach kurzer Zeit abgebrochen werden. Insgesamt waren die Feuerwehren mit 55 ehrenamtlichen Einsatzkräften ausgerückt.

Gegen 21.30 Uhr wurde die Strecke laut der Eisenbahngesellschaft Metronom wieder freigegeben. Es könne noch bis in den Abend zu Rückstaueffekten und Verspätungen kommen, hieß es.

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