Dötlingen. Stefan Marzischewski-Drewes wurde von der Mehrheit als Spitzenkandidat ernannt, auch weil er sich um Menschen im ländlichen Raum kümmere, heißt es.

Die niedersächsische AfD hat den Gifhorner Arzt Stefan Marzischewski-Drewes zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im Oktober gewählt. Die 107 Delegierten der Aufstellungsversammlung in Dötlingen im Landkreis Oldenburg bestimmten am Samstag mit großer Mehrheit, dass der 56-Jährige die Landesliste anführen soll. In seiner Rede kritisierte er das Bildungssystem und forderte die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge.

„Stefan Marzischewski ist Niedersachse durch und durch. Er kommt mitten aus dem Berufsleben und weiß um die Probleme und Sorgen der Bürger – auch und gerade, um die der Menschen im ländlichen Raum“, sagte Frank Rinck, der erst Ende Mai zum neuen Landesvorsitzenden gewählt wurde. Er trat nicht an, weil er bereits ein Bundestagsmandat hat. Als Nummer zwei der Landesliste wurde der stellvertretende Landesvorsitzende, Ansgar Schledde, bestimmt.

Lesen Sie außerdem:

Bisherige AfD-Fraktion war 2020 aufgelöst worden

Mehrere Hundert Polizisten sicherten den Veranstaltungsort. Ohne Einladung konnte niemand das abgesperrte Gelände betreten. Mehr als 100 Menschen hatten sich davor zu einer friedlichen Kundgebung versammelt. Die Aufstellungsversammlung soll am Sonntag sowie am Wochenende danach fortgesetzt werden.

In den jüngsten Umfragen lag die AfD bei sechs bis sieben Prozent - damit würde sie wieder in Fraktionsstärke in den Landtag einziehen. Die bisherige AfD-Fraktion war 2020 aufgelöst worden, nachdem drei der neun Mitglieder wegen eines Führungsstreits ausgetreten waren. Die Mindestgröße für eine Fraktion wurde damit unterschritten.

Polizisten sichern den Landesparteitag der AfD Niedersachsen ab. Die Delegierten der niedersächsischen AfD trafen sich auf einem Landesparteitag, um ihre Landesliste zur Landtagswahl im Oktober aufzustellen.
Polizisten sichern den Landesparteitag der AfD Niedersachsen ab. Die Delegierten der niedersächsischen AfD trafen sich auf einem Landesparteitag, um ihre Landesliste zur Landtagswahl im Oktober aufzustellen. © dpa | Philipp Schulze