Tülau. Rote Holzkonstruktionen an den Straßen sollen Autofahrer zur Vorsicht mahnen. Die blauen Wildwarnreflektoren ziehen nicht mehr so gut.

Die Jagdgemeinschaft Tülau-Fahrenhorst stellt reflektierende Holzkonstruktionen zur Vermeidung von Wildunfällen auf. Diese Dreibeine werden laut einer Mitteilung an Stellen aufstellt, an denen es in der Vergangenheit häufig zu Wildunfällen kam.

Das solle Autofahrer auf Unfallschwerpunkte hinweisen und zu einer angepassten Fahrweise animieren. Dabei handele es sich nicht um Vermessungspunkte oder Markierungen für Ameisenhaufen.

Aufstellen der Dreibeine ist genehmigungspflichtig

Wie die Jagdgemeinschaft mitteilt, sei das Aufstellen der Dreibeine genehmigungspflichtig – der Landkreis Gifhorn müsse zustimmen. Allgemein zu beobachten sei, dass Autofahrer ihre Geschwindigkeiten trotz offizieller Warnschilder („Wildwechsel“) nicht reduzieren.

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In den vergangenen drei Jahren sei es in der Gemarkung Tülau-Fahrenhorst durchschnittlich zu elf Wildunfällen pro Jahr mit Rehwild gekommen. Rechnerisch habe dies Sachschäden von 33.000 Euro pro Jahr allein in dieser Gemarkung (pro Fall rund 3000 Euro) ergeben. Zahlen müssten das die Versicherten durch ihre Beiträge.

Im Frühjahr und Herbst geschehen die meisten Wildunfälle

Am höchsten sei die Gefahr von Wildunfällen in den Monaten April und Mai und von Oktober bis Dezember, aber auch zur Paarungszeit der Rehe Ende Juli/Anfang August. Bedenken solle jeder Autofahrer, dass er bei den erlaubten 100 Kilometern pro Stunde einen Anhalteweg von 79,2 Meter habe.

Bereits vor mehreren Jahren seien blaue Wildwarnreflektoren an den Leitpfosten der Kreisstraßen angebracht worden. Das sei zwar anfangs erfolgreich gewesen, jedoch seien Rehe wie Menschen Gewohnheitstiere, weshalb die Wirkung nach einigen Jahren nachließ.

Jäger appellieren: Wildunfälle sofort der Polizei melden

Eine Alternative zur Reduzierung der Wildunfälle sei die verstärke Bejagung an den Straßen durch die Jäger. Die Jäger appellieren an alle Fahrer, die in Wildunfälle verwickelt sind, diese immer unverzüglich der Polizei zu melden. Viel zu häufig würden angefahrene und verletzte Tiere erst später zufällig entdeckt. Zudem können Autofahrer Wildunfälle über die Tierfund-Kataster-App melden (entweder kostenlos im App-Store oder unter auf www.tierfund-kataster.de). Aus diesen Daten ermitteln Wissenschaftler der Uni Kiel deutschlandweit Wildunfall-Schwerpunkte.