Adenbüttel. Möbel werden dringend benötigt. Doch weil die Häuser in Dernau im Ahrtal noch nicht trocken sind, startet der Konvoi später. Fahrer und Fahrzeuge gesucht.

Für das 1.700-Einwohner-Dorf Dernau im Ahrtal, wo 1500 Menschen von den gravierenden Auswirkungen des Starkregens und der Flut betroffen waren, kommt jede Hilfe gelegen. Adenbüttels Bürgermeisterin Doris Pölig hatte spontan Unterstützung auf die Beine gestellt und Bürger um Spenden gebeten. Nun teilt Pölig am Freitag mit: Möbel werden weiterhin dringend gebraucht. Doch es gibt ein Problem. Die Häuser werden derzeit entkernt und müssen dann getrocknet werden. Doch Trockengeräte sind Mangelware. „Deshalb können wir frühestens in vier Wochen daran denken, wieder in unsere Häuser zurückzukehren“, berichtet Ingrid Näkel, Vorsitzende des Verkehrsvereins Dernau.

Mehr als die Hälfte der Bürger wohne nicht mehr im Dorf, komme aber täglich zurück, um ihre Häuser von Schutt und Schlamm zu befreien und wieder bewohnbar zu machen

Für das Helferteam in Adenbüttel bedeutet dies, dass der angedachte Termin für den Möbelkonvoi am 3. Augustwochenende nicht gehalten werden kann, für den Firmen, Privatpersonen sowie Meine und die Stadt Gifhorn Fahrzeuge und Fahrer zur Verfügung stellen. Auch die Feuerwehr und die Junge Gesellschaft Adenbüttel packt mit an.

Pölig bittet daher alle, die Möbel oder andere Sachspenden abgeben wollen, um Geduld. Bisher seien mehr als 100 Sachspenden zusammen gekommen. „Am Donnerstag haben wir mit Tina Krahmann-Meinecke, die einmal wöchentlich Hilfstransporte ins Ahrtal fährt, den zweiten Bullie bis oben hin mit Notfallspenden (Putzmittel, Versorgung für die Helfer), aber auch Werkzeugen, Fahrrädern und Rollatoren gepackt, die am Samstag in Dernau und den Nachbardörfern direkt ausgeliefert werden.“

Derzeit unterstützt die Rolfsbüttelerin Daniela Krämer als Helferin in Dernau die Aufräumarbeiten, während die Adenbüttelerin Christiane Möhle wieder im dortigen „Tante Emma-Laden“ hilft, wo sich die Betroffenen Spenden jeglicher Art abholen können. Michaela Biastoch, die selbst für einige Tage vor Ort war, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Briefe und Bilder von Kindergarten- und Schulkindern zu sammeln und an die jüngsten Flutopfer im Ahrtal weiterzuleiten. Und Doris Pölig nimmt weiterhin telefonisch Ankündigungen von Spenden entgegen: „An Kleiderspenden haben wir inzwischen genug auf der Liste, aber es fehlt weiterhin an Werkzeugen, Fahrrädern, Rollatoren und natürlich Möbelspenden.“

Denn: Nur 20 Prozent der Einwohner in Dernau hätten eine Elementarversicherung, alle anderen stünden vor dem Nichts laut Dernaus Bürgermeister Alfred Sebastian.

Wenn nun also Anfang September der große Möbelkonvoi nach Dernau geht, werden vermutlich weitere Fahrzeuge und Fahrer benötigt. Wer helfen will, meldet sich bitte unter 0162-6034913, so Pölig.