Weyhausen. Sina Schachel und Christiane Klose sammeln über 86.000 Euro in etwas mehr als 24 Stunden ein und kümmern sich um Futterspenden.

Um mit seinem Tierpark Essehof im Landkreis Helmstedt in Zeiten der Corona-Krise über die Runden zu kommen, musste sich Leiter Georg Wilhelm schweren Herzens von rund 30 Mitarbeitern trennen. Die Rücklagen reichten nicht, um sie weiter beschäftigen zu können – zumindest so lange, wie die Besucher fern bleiben und damit keine Einnahmen zustande kommen.

Das wollten die beiden Weyhäuserinnen Sina Schachel und Christiane Klose, die wie viele andere ihre Kindheit dort verbracht haben, nicht mit ansehen. Weil Wilhelm beabsichtigt, die Mitarbeiter nach der Coronakrise zurückzuholen, wollten die beiden den Turbo zünden. Schachel rief einen Spendenaufruf ins Leben, Klose sammelt Futterspenden von Supermärkten und anderen Händlern. Nach der Dankes-Aktion für alle, die derzeit im Geschäft die Stellung halten müssen, folgte damit die zweite Corona-Aktion der beiden Frauen.

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Wenn Sina Schachel die Zahl vor sich sieht, bekommt sie am ganzen Körper Gänsehaut. Denn: in etwas mehr als 24 Stunden sind sage und schreibe 86.159 Euro eingegangen. Von 2 Cent bis 500 Euro ist alles dabei. „Wir wollten die Aktion eigentlich bis 12. April laufen lassen und ich dachte, dass vielleicht 5000 Euro am Ende zusammenkommen könnten.“ Am Dienstagabend hatte sie ein Online-Spendenkonto über Paypal eingerichtet. Als sie am nächsten Morgen aufwachte, waren schon 6000 Euro eingegangen, berichtet Schachel. Jedes Mal, wenn eine Spende dazu kam, erhielt sie eine Nachricht auf ihr Handy. „Es klingelte ununterbrochen.“ Aufgrund dieser immensen, völlig überraschenden Summe hat die Weyhäuserin den sogenannten „Moneypool“ nun geschlossen und die Aktion am Mittwochabend beendet.

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Christiane Klose ist dieser Tage dabei, Futterspenden aufzutreiben. Die Supermärkte Aldi, Lidl, Netto und Edeka beteiligen sich, teilweise darf die Weyhäuserin sogar alle zwei Tage vorbeikommen und Obst und Gemüse wie Äpfel und Möhren mitnehmen. „Allein vom Raiffeisenmarkt in Fallersleben haben wir 75 Kilogramm Pferde- und Kaninchenfutter bekommen“, freut sich Klose. „Ich bin sehr begeistert, wie viel zusammengekommen ist.“ So viel, dass ein paar Fuhren auch an andere Einrichtungen gehen sollen, die sich ebenfalls über Futterspenden freuen würden. So hat Klose bereits Kontakt zur Reitbahn Frank aufgenommen. Denkbar wären auch Spenden an das Otter-Zentrum in Hankensbüttel oder den Zoo in Braunschweig.

Über ihr eigens eingerichtetes Facebookprofil „Kreideherzen KloseSchachel“ halten die beiden Weyhäuserinnen über eigene und andere Hilfsaktionen auf dem Laufenden.

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