Müden. Kandidat für die Wahl zum Gifhorner des Jahres: Rainer Rinke vom Verein Bürgerbus Samtgemeinde Meinersen hilft Menschen, von A nach B zu kommen.

Dort, wo Bürger in der Samtgemeinde Meinersen schlecht wegkommen, weil der öffentliche Nahverkehr nicht oder zu selten vorbeifährt, ist Rainer Rinke zur Stelle.

Mit dem Ziel, Menschen, die nicht so mobil sind, einen ergänzenden Fahrservice zu den regulären Linienbussen anzubieten, gehört er seit 2016 zu den Gründungsmitgliedern des Vereins „Bürgerbus Samtgemeinde Meinersen“. Seither ist der 72-Jährige Vorsitzender.

Die erste Fahrt erfolgte im Oktober 2017. Seitdem haben sich laut Rinke die einst angegeben Fahrgastzahlen von 168 zwar „bei Weitem nicht erfüllt“, aber das sei auch nicht verwunderlich, brauche es doch bis zu zwei Jahre Vorlaufzeit, bis ein solches Angebot überall bekannt ist und sich richtig etabliert hat. Um das weiter anzukurbeln, ist er in jede Gemeinde gegangen und hat Vorträge gehalten, um den Fahrplan zu erörtern. Derzeit nutzen im Schnitt acht Bürger pro Tag den Bürgerbus.

Maximal acht Personen finden in in dem Wagen Platz, ein Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl kann dort abgestellt werden. Mit den Linien BB 40 und BB 41 werden Haltstellen in Hillerse, Leiferde, Meinersen und Müden sowie den Ortsteilen angefahren. Dort steigen nicht nur Ältere zu, sondern ein bunter Mix aus allen Altersschichten. Auch Schüler nutzen den Bürgerbus, seitdem der mit dem Start des neuen Schuljahres auch Schulen anfährt, so Rinke.

Rainer Rinke ist Gründungsmitglied von „Bürgerbus Samtgemeinde Meinersen“

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    Etwa 22 Fahrer kümmern sich darum, dass die Meinerser beispielsweise zur Apotheke nach Meinersen, zum Flettmarer Bahnhof, zum Hillerser Friedhof oder zur Müdener Post kommen. Gefahren wird Montag bis Freitag in jeweils zwei Schichten à fünf Stunden. Im nagelneuen Busdepot in Dieckhorst können die Fahrer ihre Pausen verbringen. Der Verein hatte das ehemalige Feuerwehrhaus in Eigenleistung umgebaut, von der Samtgemeinde gab es finanzielle Unterstützung.

    Der Müdener selbst fährt im Schnitt dreimal pro Monat, seine Frau Astrid ist ebenfalls ehrenamtlich für den Bürgerbus im Einsatz.

    Als Vorsitzender hat der 72-Jährige die Schreib- und Organisationsarbeit zu erledigen. Dazu gehört auch, Bürgeranfragen zu beantworten. Der Arbeitskreis Fahrplanoptimierung tagt zwei- bis viermal pro Jahr und trägt zusammen, wo noch Feinschliff bei den Fahrzeiten und Bushaltestellenstandorten fällig wäre. „Busfahren macht Spaß und ich mag es, mit den Leuten zu reden, zu erfahren, wohin sie wollen.“

    Der Wunsch, sich im Bereich Verkehrsinfrastruktur auf dem Land einzusetzen, entstand aus seinem langjährigen Engagement als Arbeitskreisleiter Dorferneuerung, die in diesem Jahr zu Ende geht. Doch Rinke, der als Gartenbau-Techniker und Gewerkschaftssekretär gearbeitet hat, treibt noch mehr um. Er wirkt im Kultur- und Heimatverein Müden, in der Nabu-Gruppe der Samtgemeinde, seit 1967 in der Feuerwehr Müden-Dieckhorst sowie seit 1963 in der DLRG mit.