Gifhorn. Fachleute von Schulen, Polizei und Jugenddiensten wollen eine offene Gesellschaft mit verbindlichen Regeln.

Wer kann was tun für ein zunehmend vielfältiges, gleichwohl anhaltend friedfertiges Gifhorn? Nach zwei Jahren Netzwerkarbeit zahlreicher Schulen, Sozialdienste und Behörden im Bündnis für Prävention mit 14 Treffen in verschiedenen Zusammensetzungen gab es am Mittwoch nach einem Fachtag ein vorläufiges Fazit im Schloss: Die Zusammenarbeit muss weitergehen. Die einzelnen Angebote müssen sich ständig bekannt machen, damit Adressaten und sich ergänzende Hilfsdienste voneinander wissen. Die Offerten müssen so persönlich wie möglich auf die individuellen Bedürfnisse eingehen, und zwar sowohl bei Tätern als auch verstärkt bei Opfern.

Rund 50 Teilnehmer aus Schulen und Landesschulbehörde, von Polizei, Landeskriminalamt, Caritas, Religionsgemeinschaften sowie Jugendbehörden von Stadt und Kreis Gifhorn gingen der Fragestellung nach „Gifhorn 2025 – Für ein friedfertiges Miteinander gemeinsam Gifhorns Zukunft gestalten“. Anlass waren 2017 erkennbare Spaltungstendenzen und Radikalisierungsfurcht in der Gesellschaft. „Wir stellten fest, dass die Bevölkerung sich immer mehr in unterschiedlichen Gruppierungen aufspaltete und ihr Handeln nach sehr unterschiedlichen Werten und Normen ausrichtete. Außerdem ereigneten sich in Gifhorn mehrere spannungsreiche Vorfälle, die wir nicht unbeobachtet lassen konnten“, heißt es in dem Arbeitsauftrag des Präventionsbündnisses. Leitbild der Akteure ist, dass „in Gifhorn ein friedfertiges Miteinander selbstverständlich bleibt und auf Basis des Grundgesetzes ein Nebeneinander von unterschiedlichen Werten und Normen möglich ist“.