Gifhorn. Im achten Teil der Serie anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Gifhorner Feuerwehr geht es um die Aufgaben der Frauen in der Feuerwehr.

Frauen sind aus den Feuerwehren nicht mehr wegzudenken. Sie gehören fest dazu, erledigen dieselben Aufgaben wie Männer. Zwar sind es heute viel differenziertere Tätigkeiten als früher, doch schon immer waren sie wertvolle Unterstützerinnen. „Frauen in der Feuerwehr – das gibt es schon seit Menschengedenken“, sagt Harald Heinemann, Archivar im Gifhorner Feuerwehrhaus. Er hat zusammen mit Ralf Müller und dessen Frau Petra die Ausstellung zum 150. Bestehen der Wehr im Gifhorner Rathaus vorbereitet. „Sie waren immer für die Feuerwehr da – und sei es im Hintergrund für die Verpflegung der Männer vor Ort beim Einsatz oder im Anschluss.“ Das erste, was Heinemann schriftlich gefunden hat, ist auf das Jahr 1674 datiert. In der „Feuer Ordtnung (sic!) des Städtleins Gifhorn“ vom 18. April 1674 steht geschrieben: „Das Gesinde, Insbesonderheit Mägde und Jungend welche sonst zu Dempfung des Feuers nicht helffen könnenn, sollen sich unversäumt zu denen Brunnen verfügen, wasser ziehen und die Kümpfe und Büdden immer foll halten, auch Knächte und Mägde in Zuber Wasser zutragen.“

Weil es während des Zweiten Weltkrieges zu wenig Einsatzkräfte gab, wurden 1943 eigene Damenabteilungen gebildet. Die Gründung ging auf einen Erlass des Reichs- und Preussischen Ministeriums des Innern vom 21. August 1943 zurück. Betroffen waren vor allem Orte mit weniger als 1000 Einwohnern. Um den Brandschutz zu gewährleisten, mussten nun auch die Frauen ran, die damals Feuerwehrhelferinnen genannt wurden. In einem alten Zeitungsartikel aus der Allerzeitung von 1943 heißt es zum Beispiel: „Feuerwehrhelferin sein, heißt im Kriege einen Dienst am Deutschen Volk zu erfüllen.“ Und weiter: „Es kommt dabei in erster Linie darauf an, dass sie als Helferinnen während der Tageszeit verfügbar sind, damit bei Abwesenheit der meisten Männer, bei der Arbeit auf entfernt liegenden oder auswärtigen Arbeitsstellen, die Feuersicherheit der Gemeinde in Verbindung mit nur wenigen Feuerwehrmännern gewährleistet ist.“