Parsau. Doch das Problem in Drömlingsnähe dauert an: Die Kosten sind hoch. Naturschutzrecht verhindert einen überfälligen Einsatz auf befallenen Flächen.

Die Spritzmittel-Kampagne gegen den Eichenprozessionsspinner hat in den stark befallenen Gemeinden des südöstlichen Landkreises Gifhorn Erfolg gezeigt. Doch bei einem singulären Einsatz gegen den Schädling kann es nicht bleiben. Und es müssen weitere Eichenbestände einbezogen werden. Ebenso bleibt die Kostenfrage ungeklärt. So lautet die Zwischenbilanz der niedersächsischen Landesforsten sowie der Bürgermeister der am stärksten betroffenen Gemeinden Rühen und Parsau.

Ratschefin Kerstin Keil aus Parsau sagt ganz klar: „Nach dem Besprühen ist vor dem Besprühen.“ Bereits im August seien viele Fragen in der nächsten Tagung des kreisweiten Arbeitskreises zu klären, betont die Bürgermeisterin. Das Prinzip, das Biozid des bacillus thuringiensis aus der Luft oder vom Boden auszubringen, habe den erhofften Erfolg gebracht, bestätigt Keil: „Wo gesprüht wurde, hat es gut funktioniert.“ Eichen, die die Raupen 2018 entlaubt hätten, zeigten in diesem Jahr grüne Kronen. Doch wo das Biozid nicht eingesetzt worden sei, beispielsweise im waldreichen Ortsteil Kaiserwinkel, „da tobt sich der Eichenprozessionsspinner aus und ist in vollem Gange“. Für die Dorfbewohner sei das schlimm: „Egal wohin sie gehen, sie sitzen mittendrin.“ Die millionenfachen feinen Härchen der Raupe lösen heftige allergische Reaktionen aus, keinesfalls nur bei empfindlichen Menschen.