Gifhorn. Diese Geschichtswerkstatt findet zwischen der Bürgerstiftung Kavalierhaus und der Friedrich-vom-Stein-Schule statt.

In der Geschichtswerkstatt der Bürgerstiftung Kavalierhaus fand kürzlich eine besondere Veranstaltung statt. In einem Gespräch mit der Lehrerin, Beate Zimmermann, hatte sich ergeben, dass die neunte Klasse der Freiherr-vom-Stein-Schule in einem Schulprojekt das Thema Mode erarbeitet hatte. Es kam die Idee einer Modenschau zu diesem Thema auf. Dabei sollte der Zeitraum von 1920 bis in die Gegenwart abgedeckt werden, heißt es in einer Mitteilung.

Die Erarbeitung des Projektes durch die Schüler war bisher aber nur theoretisch; es gab kein einziges Kostüm. Da alle Beteiligten, auch die Geschichtswerkstatt, das Thema spannend und interessant fanden, hat Karla Seisel von der Geschichtswerkstatt sich bemüht, Kostüme für die zwölf Schüler zu besorgen. Das gestaltete sich schwierig; wer hat noch die alten Kleider 20/30er Jahre im Kleiderschrank hängen? Auch alteingesessene Gifhorner Mode-Geschäfte konnten nicht aushelfen. Es war zu befürchten, dass das Projekt scheitern würde und die jungen Menschen, die sich inzwischen sehr auf die Durchführung gefreut hatten, enttäuscht würden. Die „Lustigen Senioritas“ und weitere Unterstützer haben dann ausgeholfen. Jetzt kam noch der spannende Moment, würden die jungen Menschen sich trauen, in die Kleider zu steigen, die zur Verfügung standen. Schon die Anprobe hatte allen viel Spaß gemacht und die Vorfreude auf den Abend noch erhöht. Und langsam wich auch die Spannung bei allen Beteiligten. Die Freiherr-vom-Stein-Schule hat Schüler aus 27 Nationen, teilweise aus einem anderen Kulturkreis kommend und viele mit einem Migrationshintergrund. Manche Schüler sind erst etwa drei Jahre in Gifhorn. Die Veranstaltung sollte an der Schule stattfinden; dort waren die besten Möglichkeiten vorhanden: genügend Platz für die Gäste und auch zum Umziehen. In der Pausenhalle der Schule waren
99 Stühle der Schule besetzt. Die Resonanz und die Rückmeldung der Besucher war sehr positiv. Die Schüler haben die Veranstaltung eigenständig gestaltet. Zwei von Ihnen stellten die Modelle vor; für sie war es das erste Mal, dass sie ein Mikrophon in der Hand hielten. Manche Schüler hatten zwei Durchläufe. An dem Abend kam eine Spendensumme von gut 315 Euro zusammen.