Leiferde. Für Florian Preusse beinhaltet das perfekte Wochenende eine Wanderung im Moor – auch bei Wetter, das andere lieber auf der Couch aussitzen.

Majestätisch und beinahe ein wenig einschüchternd fliegt ein Seeadler an diesem eisigen Sonntagmorgen im Dezember über das Viehmoor. Florian Preusse zückt sein Fernglas und verfolgt den Vogel, bis er in einer kargen Baumkrone landet. „Ein Mosaik der Artenvielfalt begegnet uns hier“, erklärt der 39-jährige Hobby-Vogelkundler. Unwirklich und ein wenig bizarr erscheint die Landschaft des Moores. Überall ist Leben pur, und doch sieht man auf den ersten Blick nur wenig davon.

Das Naturschutzgebiet Viehmoor ist ein etwa 2,4 Kilometer langes und 1,2 Kilometer breites Niederungsgebiet zwischen den Ortschaften Leiferde und Vollbüttel im Landkreis Gifhorn. Dem Aller-Urstrom-Tal zugehörig, geht die Entstehung bereits auf die vorletzte Eiszeit (Saale-Kaltzeit) zurück. „Fällt der Begriff Viehmoor, denken die meisten zunächst nur an die Leiferder Teiche. Sie machen aber nur 30 Hektar des 320 Hektar großen Naturschutzgebietes aus“, weiß Preusse.