Gifhorn. Bei einer Wasserkonferenz übergibt eine Ratsdelegation eine Aufbereitungsanlage für Trinkwasser. Ab jetzt müssen sich die Ukrainer selbst helfen.

Die ukrainische Partnerstadt Korssun hat dank Gifhorner Unterstützung alle Chancen, ihre gefährdete Wasserversorgung auf eine nachhaltige Grundlage zu stellen. Ob das gelingt, hängt nur zum Teil von der Bereitschaft der öffentlichen Hand ab, auf der Grundlage baureifer Pläne in Rohrnetze und Wasserreinhaltung zu investieren. Ebenso muss sich das Bewusstsein der Bevölkerung ändern. Mit diesen Eindrücken kam die Ratsdelegation um Bürgermeister Matthias Nerlich mit Willy Knerr, Ulrich Stenzel und Rüdiger Wockenfuß sowie Klaus Meister als Koordinator aller Gifhorner Partnerschaftsinitiativen von einem viertägigen Aufenthalt zurück.

Wenn es jetzt nicht gelingt, dann auf lange Sicht kaum noch. Ausgelöst von dem Hilferuf des Korssuner Bürgermeisters Oleksandr Hajdaj, für die 20.000-Einwohner-Kommune sei „die Wasserversorgung das größte Problem“, legte sich Gifhorn zwei Jahre lang mit Unterstützung der Bundesregierung im „Schnellstarterprogramm“ mit dem Anspruch „Sauberes Wasser für Korssun“ ins Zeug. Die Ergebnisse sind so überzeugend, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem jüngsten Besuch in Kiew darauf Bezug nahm. Der Gouverneur der Region („Oblast“) Tscherkassy sicherte während der abschließenden Wasserkonferenz mit hoher öffentlicher Aufmerksamkeit seine Unterstützung für die notwendige Finanzierung zu. Als sichtbares Beispiel für die Vorzüge reinen Wassers finanzierte der Bund eine Wasseraufbereitungsanlage. Der Container steht direkt neben dem maroden Wasserwerk und liefert pro Tag fünf Kubikmeter Trinkwasser. Bis Weihnachten wird es kostenlos abgegeben, dann muss die Korssuner Verwaltung einen Preis festlegen, so Bürgermeister Nerlich. Die 10.000 Euro teure Anlage kommt aus ukrainischer Produktion und ist sonst ein Exportartikel.