Gifhorn. Ex-Bürgermeister Manfred Birth hat das Geheimnis um die Gifhorner Massengräber von 1945 gelüftet: Die Toten wurden 1958 umgebettet.

Was ist aus den Massengräbern ehemaliger Zwangsarbeiter aus dem Zweiten Weltkrieg in Gifhorn geworden? Wo sind die Toten geblieben? Über das Rätsel hat die ganze Stadt nach zwei exklusiven Artikeln in unserer Zeitung diskutiert. Ex-Bürgermeister Manfred Birth hat es nun gelöst.

„Etwa 400 Menschen sind unter fürchterlichen Schmerzen im April 1945 gestorben“, sagt Birth, „das war ein qualvoller Tod.“ Nach dem Einzug der Amerikaner hatten die befreiten Sowjets und Polen im Bahnhof Isenbüttel-Gifhorn Fässer mit sogenanntem „Fliegersprit“ gefunden, also aus Kohle hergestellten Ersatzkraftstoff: Methylalkohol (Methanol). Vermutlich dachten die Befreiten, es handele sich um normalen, trinkbaren Alkohol. Doch der Genuss von Methanol endet in der Regel tödlich, nach einer Rauschphase kommt es zur Erblindung und Atemlähmung.