Gifhorn. Flächendeckendes Augenscreening in Tagesstätten ermöglicht rechtzeitige Behandlung. Sehschwäche birgt viele Risiken.

Jedem fünften Kind in Tagesstätten des Landkreises droht ohne augenärztliche Behandlung eine dauerhafte Sehschwäche. „Standardmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt reichen nicht aus“, lautet die Halbzeitbilanz der vier Partner eines bundesweit einmaligen Augenscreenings. Von bislang untersuchten 1500 Kindern hätten rund 20 Prozent so starke Auffälligkeiten gezeigt, dass ein Besuch beim Augenarzt dringend angeraten sei, sagte Projektleiter Michael Hornig vom Verein zur Förderung der Wahrnehmung bei Kindern. Dessen ehrenamtliches Engagement von Optikern unterstützt der Lions Club Gifhorn im dreijährigen Projektzeitraum mit 6000 Euro für Sachkosten. Koordiniert werden die Reihenuntersuchungen von der Landkreis-Kinderinitiative Kinder brauchen Zukunft um Geschäftsführer Albert Meltzow und den städtischen Fonds Kleine Kinder immer satt um Holger Ploog.

Eine Sehschwäche geht weit über Fehlsichtigkeit hinaus, die sich mit einer Brille korrigieren lässt. Hornig erläutert: „Das sehen muss sich erst entwickeln. Bei Problemen schaltet der Kopf eine Auge ab. Die Folgen sind Probleme beim Lesen, Schreiben, beim räumlichen Sehen und der Auge-Hand-Koordination.“