Gamsen. Als ehrenamtlicher Schiedsmann hilft er Menschen, sich zu vertragen. Dabei gelten ein paar klare Spielregeln.

Schiedlich friedlich miteinander zu leben – wer wünscht sich das nicht? Wo es misslingt, kommt Wolfgang Kortgödde ins Spiel. Der Gamsener ist seit 2006 ehrenamtlicher Schiedsmann der Stadt Gifhorn. „Pro Jahr arbeite ich an rund 15 offiziellen Fällen“, schätzt der 74-Jährige. Dazu kommen noch einmal so viele sogenannte Tür- und Angelfälle, die Kortgödde gleichsam im Vorübergehen ohne Schriftverkehr löst. Wie er das macht? Mit Geduld und Fingerspitzengefühl, mit Lebenserfahrung und Seriosität. „Schiedsleute wie mein Kollege Manfred Michel und meine Stellvertreterin Birgit Postler sind keine Richter“, betont der pensionierte Sparkassen-Bereichsleiter. „Wir fällen keine Urteile.“ So haben Schiedsleute trotz Schulung keinen juristischen Sachverstand – und brauchen ihn auch nicht. Kortgöddes hilfreichste Eigenschaft ist womöglich seine ausgeprägte Neutralität. Er schlägt sich auf niemandes Seite, hört sich die Argumente der Kontrahenten an, vermittelt.

Gerufen wird der Schiedsmann von einer Konfliktpartei. Die zweite lädt er qua Amt offiziell vor, und zwar persönlich. Widerstand zwecklos, sonst setzt es ein Ordnungsgeld.