Gifhorn. Die GWG wird im nächsten Jahr 70 Jahre alt. Die Idee der Mitgliederorientierung gewinnt eher noch an Bedeutung durch neue Häuser und Projekte.

Beim Genossenschaftstag am verkaufsoffenen Sonntag am 30. September stellen sich sechs Gifhorner Genossenschaften anlässlich des 200. Geburtstags des Ideengebers Friedrich-Wilhelm Raiffeisen vor. In einer Serie porträtieren wir sie.

Die Gifhorner Wohnungsbaugenossenschaft (GWG) ist fest mit Gifhorn verbunden: Durch 2310 Wohnungen und 4443 Mitglieder. Herbert Trautmann gründete sie 1949, um der Wohnungsnot etwas entgegenzusetzen. Die Stadt wuchs durch den Zuzug von Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg abrupt um Tausende Einwohner, hatte aber keinerlei eigene Mittel für Wohnungsbau. Da kam die genossenschaftliche Idee der Eigenhilfe gerade recht, schildert der heutige Vorstand Andreas Otto. 55 Gründungsmitglieder schlossen sich zusammen, Trautmann führte die Geschäfte vom heimischen Schlafzimmer aus und sehr schnell gab es die ersten kleinen, bezahlbaren Wohnungen in Mehrfamilienhäusern am Kirchweg. Sie stehen bis heute und werden bald modernisiert. 550.000 D-Mark standen in der ersten Bilanz unter dem Strich. Heute sind es 85 Millionen Euro. Doch die Idee der Mitgliederorientierung hat es ungeachtet der riesigen Dimension unverändert ins Heute geschafft. Das Geld bleibt im Unternehmen, hilft die Wohnungen auf modernem Stand zu halten, fließt als Dividende den Mitgliedern zu, was letztlich ein Zuschuss zum ohnehin günstigen Mietniveau ist. Der Schnitt liegt bei rund 4,90 Euro pro Quadratmeter.