Ehra-Lessien. Die „Platzer“ treffen sich am Erinnerungswald in Lessien. Familien waren einst aus Ostpreußen, Schlesien oder anderen Gebieten im Osten rüber gekommen.

Auf einer schattigen Lichtung am „Erinnerungswald“ traf sich am Sonnabend gegen Mittag eine Gruppe froh gestimmter Männer und Frauen, um Kaffee zu trinken, Kuchen zu essen oder sich auch ein Gläschen Sekt zu genehmigen. Vor allem aber saßen sie dort zusammen, um zu plaudern. Es waren die „Platzer“, die ein gemeinsames Schicksal verbindet: Sie alle haben eine Zeit ihrer Kindheit und Jugend auf dem Gelände verbracht, auf dem nach 1961 der Truppenübungsplatz Lessien und später das Camp für Geflüchtete entstehen sollte. Das Wäldchen haben sie selbst 2001 angelegt zur Erinnerung an gemeinsame Zeiten und Schicksale.

Familien mit Kindern, auch einzelne Eltern, waren aus Ostpreußen, Schlesien, Pommern, Westpreußen oder anderen Gebieten im Osten durch den Krieg in den Westen gekommen. Gerda Flügge berichtete, dass sie mit ihren Angehörigen im Lager Glüsingen untergebracht war. Als dies aufgelöst wurde, zogen sie in eine Baracke in Ehra-Lessien.