Peine.

Das war 2017 in der Welt:

Januar

1. Januar: IS-Terrorist tötet 39 Menschen in Nachtclub
Istanbul. In einem Nachtclub in Istanbul (Türkei) erschießt ein 34-jähriger Kirgise 39 Besucher und verletzt 70 weitere. Die Terrororganisation IS bekennt sich zu dem Anschlag. In der Silvesternacht dringt der Angreifer in den bekannten Club „Reina“ ein, schießt um sich und richtet ein Blutbad unter den Feiernden an. Unter den Gästen sind mindestens 15 Ausländer.

11. Januar: Elbphilharmonie ist eröffnet
Hamburg. Nach neunjähriger Bauzeit wird die Elbphilharmonie in Hamburg feierlich eröffnet. Das Konzerthaus kostet 789 Millionen Euro – zehnmal mehr als geplant. Bei der Eröffnung feiern 2100 Gäste in dem Jahrhundertbau das NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Thomas Hengelbrock.

10. Januar: Früherer Präsident Roman Herzog starb
Bad Mergentheim. Der Jurist und frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts Roman Herzog starb im Alter von 82 Jahren. Er stand von 1994 bis 1999 an der Spitze der Bundesrepublik. In Erinnerung bleibt seine Rede von 1997 mit dem zentralen Satz: „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen.“

17. Januar: Verfassungsgericht lehnt NPD-Verbot ab
Karlsruhe. Das Bundesverfassungsgericht hat ein NPD-Verbot abgelehnt. Die rechtsextreme Partei sei zwar verfassungsfeindlich, aber zu schwach, um sie zu verbieten, entschieden die Richter in Karlsruhe. Sie weisen einen Verbotsantrag der Länder im Bundesrat als unbegründet ab und ziehen damit einen Schlussstrich unter die jahrelangen politischen Bestrebungen für eine Auflösung der NPD. In ihrem ersten Urteil zu einem Parteiverbot seit mehr als sechs Jahrzehnten setzen sie neue Maßstäbe auch für künftige Verfahren. Kritiker eines neuen Verbotsanlaufs haben vor großen Risiken gewarnt – zumal die NPD zuletzt stark an politischer Bedeutung eingebüßt hat.

19. Januar: Bundestag erlaubt Cannabis auf Rezept
Berlin. Der Bundestag beschließt einstimmig die Freigabe von Cannabis auf Rezept. Damit sollen etwa Schmerzen von schwerkranken Krebspatienten gelindert werden.Die Krankenkassen müssen die Therapie mit getrockneten Cannabisblüten dann bezahlen. Wenn ein Arzt begründet eine positive Wirkung auf den Krankheitsverlauf oder Symptome erwartet, kann er Cannabis verschreiben. Cannabis als Rauschmittel bleibt weiter verboten. Der Anbau zu medizinischen Zwecken soll staatlich geregelt werden. Eine Agentur beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) soll den standardisierten Anbau kontrollieren.

Februar

6. Februar: Elizabeth II. ist seit 65 Jahren Königin
London. Mit Salutschüssen feiert Großbritannien das 65-jährige Thronjubiläum von Königin Elizabeth II.. Die Queen regiert seit dem 6. Februar 1952. Offizielle Feiern lehnt die Queen (90) ab, denn das Jubiläum fällt auf den Todestag ihres Vaters.

12. Februar: Steinmeier ist neuer Bundespräsident
Berlin. Frank-Walter Steinmeier (SPD) wird von der Bundesversammlung in Berlin als Nachfolger von Joachim Gauck zum 12. Bundespräsidenten gewählt. Er war gemeinsamer Kandidat von SPD und Union. Steinmeier tritt das Amt im März an. Er erzielt eines der besten Ergebnisse aller bisherigen Bundespräsidenten.

12. Februar: Nordkorea schießt Raketen ab
Pjöngjang. Nordkorea startet eine Serie von fast 20 Tests mit Mittel- und Langstreckenraketen bis Herbst. Regelmäßige Proteste des UN-Sicherheitsrats beeindrucken das Regime nicht. Die Rakete sei im Westen des Landes abgefeuert worden und etwa 500 Kilometer weit in Richtung Japanisches Meer geflogen, heißt es. Dort sei sie ins Wasser gestürzt.

März

2. März: Schwerkranke erhalten tödliche Medikamente
Leipzig. Das Bundesverwaltungsgericht erlaubt schwer kranken Menschen in Extremfällen den Zugang zu tödlichen Medikamenten. Sie dürften entscheiden, wie und wann sie aus dem Leben scheiden wollen. Zugrunde liegt der Fall einer Frau aus Braunschweig, die nach einem Unfall hochgradig querschnittsgelähmt und ein Pflegefall war. Sie wollte ihrem als unwürdig empfundenen Leben ein Ende setzen. In Deutschland gestatteten ihr die Behörden den Erwerb der tödlichen Dosis nicht. Sie nahm sich schließlich 2005 in der Schweiz mit Unterstützung eines Sterbehilfevereins das Leben. Geklagt hat ihr Ehemann.

18. März: Musiker Chuck Berry mit 90 Jahren gestorben
Wentzville. Der Musiker Chuck Berry starb mit 90 Jahren in den USA. Der Afroamerikaner war einer der größten Songschreiber und besten Gitarristen seiner Zeit. Hits wie „Sweet Little Sixteen“ oder „Johnny B. Goode“ wurden weltweite Klassiker. Die Rock’n’Roll-Legende beeinflusste Musiker wie die Beatles, die Rolling Stones oder Bob Dylan.

26. März: CDU gewinnt bei Wahl im Saarland
Saarbrücken. Bei der Landtagswahl im Saarland kommt die CDU auf 40,7 Prozent (+5,5 Prozentpunkte). Die SPD rutscht unter die 30-Prozentmarke. Auch die Linkspartei (12,9) hat Verluste. Die Grünen scheitern, die AfD (6,2) zieht in den Landtag ein. Union und SPD setzen ihre Große Koalition fort.

27. März: Diebe stehlen 100 Kilo schwere Münze
Berlin. Aus dem Berliner Bode-Museum wird nachts eine etwa 100 Kilogramm schwere kanadische Goldmünze gestohlen. Die bislang verschwundene Beute mit dem Bildnis der britischen Königin hat einen Materialwert von rund 3,8 Millionen Euro. Die Münze ist so schwer wie vier Zementsäcke und ungefähr so groß wie ein Autoreifen. Sie zeigt ein Bild von Königin Elizabeth II. Nach Angaben der Staatlichen Museen Berlin ist das Stück seit 2010 als private Leihgabe im Münzkabinett.

29. März: Großbritannien verkündet Brexit-Start
London. Als erstes Mitglied in der Geschichte beantragt das Vereinigte Königreich den Austritt aus der Europäischen Union 2019. Unmittelbar danach bringen sich London und Brüssel in Stellung für die startenden Austrittsverhandlungen. Die britische Premierministerin Theresa May wirbt für eine gütliche Trennung, schlägt aber auch schon erste Pflöcke ein. Die Spitzen des Europaparlaments kontern mit einem eigenen Forderungskatalog. Das offizielle Trennungsgesuch nach Artikel 50 des EU-Vertrag nimmt Ratspräsident Donald Tusk in Brüssel für die EU entgegen – neun Monate nach dem Votum der Briten für den Austritt.

April

11. April: Explosion am Mannschaftsbus des BVB
Dortmund. Ein Deutsch-Russe zündet drei Sprengsätze am Mannschaftsbus des Fußballclubs Borussia Dortmund. Der Spieler Marc Bartra und ein Polizist werden dabei verletzt. Das Champions-League-Spiel gegen AS Monaco, das im Anschluss stattfinden sollte, wird abgesagt. Es wird am nächsten Tag nachgeholt. BVB-Trainer Thomas Tuchel kritisiert die kurzfristige Terminierung. In den folgenden Tagen tauchen mehrere Bekennerschreiben auf. Der 28-jährige mutmaßliche Täter wollte mit dem Anschlag den Aktienkurs des Vereins manipulieren.

16. April: Türken stimmen für Präsidialsystem
Ankara. Beim türkischen Referendum zur umstrittenen Einführung eines Präsidialsystems stimmen 51,4 Prozent dafür, 48,6 dagegen. Die Zustimmung der Deutsch-Türken ist mit mehr als 60 Prozent weit größer als das Ergebnis in Land selbst. Die Wahlbeteiligung in Deutschland liegt bei knapp 50 Prozent. Die eindeutige Pro-Erdogan-Stimmung bei den Deutsch-Türken löst eine Debatte über ihre Integration aus.

26. April: Soldat Franco A. plant als Flüchtling Anschlag
Hammelburg. Im bayerischen Hammelburg wird ein unter falschem Namen als syrischer Flüchtling getarnter Bundeswehr-Oberleutnant festgenommen. Er wird in Wien wegen unerlaubten Waffenbesitzes vorübergehend festgenommen. Der 28-jährige Franco A. soll einen rechtsterroristischen Anschlag geplant haben. Der Verdacht lässt sich später nicht erhärten. Das Verteidigungsministerium räumt mögliche Defizite im Umgang mit rechtsradikalen Tendenzen in der Bundeswehr ein. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kritisiert „Führungsschwäche“ in der Armee und lässt Wehrmachtsymbole aus den Kasernen entfernen.

Mai

7. Mai: Franzosen wählen Macron zum Präsidenten
Paris. Emmanuel Macron gewinnt den zweiten Durchgang der französischen Präsidentenwahl mit 66,1 Prozent der Stimmen. Marine Le Pen vom Front National kommt auf 33,9 Prozent. Der europafreundliche Macron tritt sein Amt am 14. Mai an. Er ist mit 39 Jahren der jüngste französische Präsident aller Zeiten.

14. Mai: CDU gewinnt die Landtagswahl in NRW
Düsseldorf. Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen wird Rot-Grün abgewählt. Die CDU steigert sich auf 33,0 Prozent, die FDP auf 12,6 Prozent. SPD (31,2) und Grüne (6,4) verlieren kräftig, die AfD (7,4) ist erneut erfolgreich. CDU-Landeschef Armin Laschet bildet Ende Juni eine Regierung mit der FDP.

: 23. Mai: Schauspieler Roger Moore ist tot
Crans-Montana. Der Schauspieler Roger Moore starb im Alter von 89 Jahren. Mit seinem karikierenden, charmanten Stil prägte er die Film-Reihe um den Geheimagenten James Bond maßgeblich. Der Brite spielte die Bond-Figur in sieben Filmen von 1973 bis 1985. Als smarter Superheld „Simon Templar“ war Moore, der 1953 in die USA gezogen war, bereits in den 60er Jahren ein Weltstar. Königin Elizabeth II. erhob ihn 2003 in den Adelsstand.

31. Mai: Anschlag auf deutsche Botschaft in Kabul
Kabul. Bei einem Anschlag mit einer in einem Tanklastwagen versteckten Bombe in der Nähe der deutschen Botschaft in Kabul (Afghanistan) sterben mindestens 150 Menschen. Die Botschaft wird schwer beschädigt. Die Urheber des Attentats sind unbekannt. In dem Viertel liegen noch viele andere Botschaften, der Präsidentenpalast, das Nato-Hauptquartier und viele afghanische Ministerien.

Juni

14. Juni: 71 Menschen starben bei Hochhausbrand
London. Bei einem Großbrand eines Hochhauses in London starben mindestens 71 Bewohner. Wegen billiger Fassadendämmung konnten sich die Flammen in dem 24-stöckigen Grenfell Tower rasch ausbreiten. In dem Sozialbau wohnten etwa 350 Menschen. Der mehr als 40 Jahre alte Apartment-Block mit 120 Wohnungen hatte keine Sprinkleranlage – obwohl er bis zum vergangenen Jahr noch renoviert wurde. Anwohner kritisieren den Feuerschutz. Ursache des Brandes soll ein defekter Kühlschrank gewesen sein.

16. Juni: Altkanzler Helmut Kohl starb mit 87 Jahren
Ludwigshafen. Der Altkanzler Helmut Kohl starb im Alter von 87 Jahren. Seit einem Sturz und Schädel-Hirn-Trauma 2008 war Kohl schwer krank und saß im Rollstuhl.
Kohl hat Deutschland von 1982 bis 1998 als Bundeskanzler regiert – 16 Jahre, so lange wie bisher niemand vor und nach ihm. Er war Wegbereiter der Europäischen Union und einer gemeinsamen Währung. Wegen einer Spendenaffäre, in die Kohl maßgeblich verwickelt war, forderte Angela Merkel Ende der 90er Jahre als damalige CDU-Generalsekretärin die Partei zur Loslösung vom Übervater auf. Als erste Persönlichkeit in der EU-Geschichte wird er mit einem Trauerakt im Straßburger Europaparlament geehrt.

22. Juni: Schlagersänger Gunter Gabriel starb
Hannover. Gunter Gabriel starb im Alter von 75 Jahren. Der Country- und Schlagersänger landete in den 1970er Jahren mit Hits wie „Er ist ein Kerl (Der 30 Tonner Diesel)“ oder „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“ in den Hitparaden. Der Musiker lieferte aber auch mit Eskapaden und Schulden viel Stoff für die Boulevardpresse.

30. Juni: Bundestag erlaubt die Ehe für alle
Berlin. Der Bundestag sagt Ja zur Ehe für homosexuelle Paare. Eine Woche später stimmt der Bundesrat zu. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat wenige Tage zuvor in einer Podiumsdiskussion den Fraktionszwang in der Union in dieser Frage aufgehoben. Nach einer ergreifenden Debatte mit viel Emotionen und Appellen, aber auch Kritik und Zweifeln stimmt eine große Mehrheit der Abgeordneten für die Ehe für alle, darunter auch 75 aus der Union. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) allerdings votiert mit Nein. „Für mich ist die Ehe im Grundgesetz die Ehe von Mann und Frau“, sagt die CDU-Vorsitzende nach der Abstimmung.

Juli

7. Juli: G20-Gipfel wird von Gewalt begleitet
Hamburg. Der zweitägige G20-Gipfel in Hamburg wird von gewalttätigen Straßenkrawallen überschattet. Beim Thema Klimaschutz verweigert sich US-Präsident Donald Trump, der Absage an Protektionismus stimmt er zu. Mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vereinbart er einen Waffenstillstand im Südwesten Syriens. Nach Angaben der Polizei werden insgesamt 37 Haftbefehle gegen Verdächtige erwirkt. 476 Beamte werden verletzt. Die Schäden erreichen Millionenhöhe. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz gerät in die Kritik für seine Verteidigungslinie.

8. Juli: Erbprinz Ernst August heiratet in Hannover
Hannover. Ernst August Erbprinz von Hannover (33) heiratet in der Marktkirche in Hannover die aus Russland stammende Ekaterina (30). Wegen eines Familienstreits nimmt sein Vater nicht an der prominentesten deutschen Adelshochzeit des Jahres teil.

August

3. August: Stürmer Neymar wechselt für 222 Mio Euro
Barcelona. Der brasilianische Stürmer Neymar wechselt für die Ablösesumme von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain. Die Summe für den teuersten Transfer der Fußballgeschichte soll von einem Staatsfonds des Emirats Katar aufgebracht worden sein

12. August: Frau starb bei rechtsextremer Demo
Charlottesville. Eine Kundgebung von Rechtsextremisten eskaliert blutig in den USA. Nach Angaben der Polizei starb eine 32-jährige Frau, als ein Fahrzeug in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia vermutlich absichtlich in eine Gruppe vom Gegendemonstranten raste und an einer Kreuzung zwei Autos rammte. Der Fahrer, ein 20-jähriger Mann aus Ohio, wird nach Polizeiangaben unter Totschlagsverdacht festgenommen. Insgesamt werden 35 Menschen verletzt, 19 davon bei dem Autovorfall. US-Präsident Donald Trump wird auch aus der eigenen Partei für seine Reaktion auf die Gewalt heftig kritisiert.

15. August: Fluggesellschaft Air Berlin ist insolvent
Berlin. Wegen horrender Verluste meldet Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin nach fast 40-jährigem Betrieb Insolvenz an. Die Lufthansa übernimmt 80 der rund 130 Flugzeuge, der britische Billigflieger Easyjet 25. Mit einem Kredit in Höhe von 150 Millionen Euro sichert der Bund den Flugbetrieb bis Ende Oktober. Air Berlin mit ihren rund 8600 Beschäftigten schreibt seit Jahren Verluste und hält sich hauptsächlich durch Finanzspritzen ihres Großaktionärs Etihad noch in der Luft. Die Zukunft von vielen Beschäftigten ist ungewiss.

20. August: US-Komiker Jerry Lewis starb
Las Vegas. Der US-amerikanische Komiker und Entertainer Jerry Lewis ist tot. Der 91-Jährige brachte es als Grimassen-König zu weltweiter Berühmtheit. Er spielte in mehr als 80 Kino- und Fernsehfilmen und führte Regie in über einem Dutzend anderer Streifen. Als Höhepunkt seiner Blödelkunst gilt „Der verrückte Professor“ von 1963.

September

6. September: EuGH: Umverteilung von Flüchtlingen ist rechtens
Brüssel. Ungarn und die Slowakei können nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) nicht aus dem EU-Beschluss zur Umverteilung von Flüchtlingen ausscheren. Der 2015 in der Hochphase der Flüchtlingskrise getroffene Entscheid zur Entlastung Italiens und Griechenlands sei rechtens, erklären die Luxemburger Richter. Die EU-Staaten haben sich angesichts des großen Flüchtlingszustroms am 22. September 2015 gegen Widerstände verständigt, 120 000 Flüchtlinge aus Griechenland und Italien auf andere EU-Länder umzuverteilen.

12. September: CDU-Politiker Heiner Geißler starb mit 87
Gleisweiler. Der Politiker Heiner Geißler starb mit 87 Jahren. Der scharfzüngige promovierte Jurist wusste als CDU-Generalsekretär (1977-1989) unter Parteichef Helmut Kohl massiv zu polarisieren. 1989 kam es zum Bruch zwischen beiden, Geißler verlor Amt und Einfluss. 2010 schlichtete er im Alter von 80 Jahren den Konflikt um das Bahnprojekt Stuttgart 21.

27. September: Playboy-Gründer Hugh Heffner ist tot
Los Angeles. Der Playboy-Gründer Hugh Hefner starb im Alter von 91 Jahren. 1953 gründete er den „Playboy“ als Antwort auf das prüde Amerika und machte ihn zum berühmtesten Männermagazin der Welt. Stars wie Marilyn Monroe, Sharon Stone oder Madonna ließen für das Häschen-Logo die Hüllen fallen.

Oktober

1. Oktober: Amokläufer erschießt 58 Menschen auf Festival
Las Vegas. Der 64-jährige Stephen Paddock feuert aus einem Hotel in Las Vegas (US-Bundesstaat Nevada) auf die Besucher eines Freiluft-Festivals und tötet 58 Menschen. Mehr als 500 werden verletzt. Dann erschießt sich der alkohol- und spielsüchtige Mann selbst.

15. Oktober: Volkspartei ÖVP gewinnt die Wahl in Österreich
Wien. Die Parlamentswahl in Österreich gewinnt die Volkspartei ÖVP mit Sebastian Kurz deutlich (31,5 Prozent). Die SPÖ (26,9) kommt auf den zweiten Platz. Mit 26,0 Prozent erzielt die rechtsgerichtete FPÖ ihr bislang bestes Ergebnis. ÖVP und FPÖ verhandeln über die Bildung einer Regierung.

27. Oktober: Spanische Regierung entmachtet Katalonien
Barcelona. Der spanische Senat billigt die Regierungspläne zur Entmachtung der Regionalregierung Kataloniens. Gleichzeitig stimmt das Regionalparlament für die Unabhängigkeit von Spanien und die Ausrufung der Republik. Am nächsten Tag übernimmt die Zentralregierung die Geschäfte des Separatistenkabinetts von Carles Puigdemont. Zu den beschlossenen Maßnahmen gehören auch die Auflösung des Parlaments in Barcelona und die Vorbereitung von Neuwahlen. Die Neuwahlen sollen bereits am 21. Dezember stattfinden.

November

7. November: Ex-Weltmeister Hans Schäfer ist gestorben
Köln. Der ehemalige Fußballspieler Hans Schäfer starb mit 90 Jahren. Der Kölner war 1954 einer der Helden von Bern, als die deutsche Fußball-Nationalmannschaft den Weltmeistertitel holte. Als Trainer führte de Knoll den FC Köln 1962 und 1964 zum Meistertitel. Im Jahr 1963 wurde er zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.

9. November: Niels H. soll etwa 100 Menschen getötet haben
Oldenburg. Der bereits verurteilte Patientenmörder Niels H. soll toxikologischen Untersuchungen zufolge etwa hundert Menschen getötet haben. Der Krankenpfleger hat die Verbrechen von 2002 bis 2005 in Delmenhorst und Oldenburg begangen. Den Untersuchungen zufolge können ihm 62 Sterbefälle in Delmenhorst und 38 Fälle in Oldenburg zugerechnet werden. In fünf der Oldenburger Fälle müssten allerdings noch weitere Untersuchungen erfolgen. Niels H. ist bereits wegen sechs Taten zu lebenslanger Haft verurteilt worden, unter anderem wegen zwei Morden. Die Staatsanwaltschaft will wegen der neuen Fälle voraussichtlich Anfang kommenden Jahres Anklage erheben.

19. November: Sektenführer starb im Gefängnis
Bakersfield. Der verurteilte Sektenführer Charles Manson ist tot. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Sektenführer hatte 1969 einige seiner Anhänger zu einer Mordserie in Los Angeles angestiftet. Bekanntestes Opfer des 83-Jährigen war die hochschwangere Sharon Tate, Ehefrau von Regisseur Roman Polanski.

28. November: Verurteilter Militärchef trinkt Gift vor Gericht
Den Haag. Der vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag (Niederlande) zu 20 Jahren Haft verurteilte bosnisch-kroatische General Slobodan Praljak nimmt noch im Gerichtssaal Gift und stirbt später im Krankenhaus. Der 72-jährige Beschuldigte protestiert nach seiner Verurteilung heftig und trinkt die unbekannte Flüssigkeit vor laufender Kamera. Seiner Verteidigerin zufolge handelt es sich um Gift. Während des Bosnienkrieges (1992-1995) war Praljak Militärchef der bosnischen Kroaten gewesen.

Dezember

8. Dezember: „Jamaika-Aus“ ist das Wort des Jahres
Berlin. „Jamaika-Aus“ ist das Wort des Jahres 2017, gibt die Gesellschaft für deutsche Sprache bekannt. Der Begriff steht für die schwierige Regierungsbildung in Deutschland. Auf dem zweiten Platz landet „Ehe für alle“, dahinter „#MeToo“.

12. Dezember: Pannen bei der Eröffnung der neuen ICE-Strecke
Berlin. Die Deutsche Bahn eröffnet den Schnellverkehr zwischen München und Berlin. Für die Fahrt benötigt der ICE nur noch vier statt sechs Stunden. Der Ausbau hat rund zehn Milliarden Euro gekostet. Der ICE fährt mit bis zu 300 Stundenkilometern durch den Thüringer Wald. Bei der Eröffnungsgala läuft es allerdings noch nicht so rund. Ein ICE mit rund 200 Ehrengästen und Journalisten erreicht München wegen diverser Pannen auf der Strecke mehr als zwei Stunden zu spät.

19. Dezember: Rauchender Mieter Friedhelm Adolfs ist tot
Düsseldorf. Der rebellische Mieter und notorische Raucher Friedhelm Adolfs starb im Alter von 79 Jahren in Düsseldorf. Für sein Recht auf Rauchen in der Mietwohnung ging Friedhelm Adolfs auf die Barrikaden. Adolfs‘ Vermieterin versuchte jahrelang, ihn aus der Wohnung zu werfen: Er belästige die Hausnachbarn in dem Mehrparteienhaus unzumutbar mit Zigarettenqualm. Der Rechtsstreit beschäftigte die Gerichte mehr als drei Jahre lang. Zunächst hatte Adolfs in zwei Instanzen verloren. Im September 2016 konnte er sich schließlich seine lange aufbewahrte Siegeszigarre anstecken.

Das Jahr 2017 in Peine:

2. Januar: Bombendrohung gegen Bank in der Bummelmeile

Im Dezember 2016 und Anfang Januar 2017 gehen bei der Commerzbank in Peine Bombendrohungen ein. Beide Male rückt ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten an. Bomben werden nicht gefunden. Später wird ein 68-Jähriger aus der Region Hannover ermittelt, er soll wegen Verschuldung die Drohanrufe initiiert haben, um Zahlungstermine zu umgehen.

12. Februar: Silberkamp-Band erhält Preis für Zivilcourage

Die Schulband Whatever des Peiner Silberkamp-Gymnasiums erhält von Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt für ihr Bandprojekt mit Flüchtlingen eine Auszeichnung für Zivilcourage. Das Land zeichnet jedes Jahr schulische Initiativen, die dem friedlichen Zusammenleben dienen, mit dem Schülerfriedenspreis aus, dazu gehört der Preis für Zivilcourage.

14. März: Autozulieferer Röchling investiert Millionen

Fast 14 Millionen Euro investiert der Autozulieferer Röchling-Automotive am Standort an der Woltorfer Straße in Peine in zwei neue Hallen. Das Unternehmen vergrößert damit die Produktionsflächen auf 12 000 Quadratmeter. Die mehr als 150 verschiedenen Produkte, die das Unternehmen produziert, laufen auf 273 Serienanlagen vom Band.

21. März: Peine empfiehlt sich für Batteriezentrum

Auf der Messe CeBIT in Hannover unterzeichnen die Fraunhofer Gesellschaft, die TU Braunschweig und das Land Niedersachsen eine Absichtserklärung für ein „Fraunhofer Center für Smarte Energiespeicher und Systeme“ (CES). Das Zentrum soll im Raum Braunschweig entstehen. Der Peiner SPD-Bundestagsabgeordnete Hubertus Heil hat sich für das Projekt eingesetzt – und favorisiert Peine. Die Entscheidung, für 2017 angekündigt, steht aus.

25. März: Streit um ein Mädchen löst Krawalle aus

Rund 50 Migranten verschiedener Nationalitäten machen in der Peiner Südstadt Krawall. In der hitzigen Auseinandersetzung fliegen Steine auf Polizisten, Autos werden beschädigt. Später stellt die Polizei fest, dass diese Gewalteskalation keinen politischen Hintergrund gehabt hätte, Auslöser sei ein Streit um ein Mädchen gewesen.

25. April: Peine ist Hauptsitz der Atom-Gesellschaft BGE

Schrittweise wird Peine das neue Atomendlager-Kompetenzzentrums Deutschlands. In der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) werden die Peiner DBE, die Asse-GmbH und Teile des Bundesamts für Strahlenschutz bis zum Jahresende zusammengeführt. Dazu gehören insgesamt rund 1600 Arbeitsplätze.

6. Mai: Ex-Ministerpräsident bei Peiner Schotten-Spielen

Er ist gebürtiger Schotte und hat sichtlich Spaß in Peine: Beim 19. Highland Gathering ist David MC Allister, einst Ministerpräsident in Niedersachsen, einer von Tausenden Besuchern, die sich in der Fuhsestadt bei den „Schotten-Spielen“ erfreut haben.

13. Mai: Ortsbürgermeisterin tritt nach Drohbrief zurück

Ein unglaublicher Vorfall: Nach einem anonymen Drohbrief tritt Annika Katschinski (SPD) als Ortsbürgermeisterin in Handorf zurück; der Verfasser ist bislang nicht ermittelt worden. Neuer Ortsbürgermeister wird Udo Fiesel (SPD).

15. Mai: Stromleitung Südlink sorgt für Protest

Flammender Protest gegen die geplante Höchststromleitung Südkink: Rund 100 Landwirte und Grundbesitzer aus dem Landkreis Peine bilden bei Schwicheldt eine Lichterkette, um so angesichts der Leitung auf ihren Flächen eine gerechte finanzielle Entschädigung zu fordern. Der Südlink soll den Windstrom aus dem Norden in den Süden transportieren und könnte durch das westliche Kreisgebiet verlaufen.

22. Juni: Spielhallen-Überfall mit sechs Verletzten

Spektakulärer Überfall auf eine Spielhalle in Hohenhameln: Ein mit Reizgas und Messer bewaffneter Mann hat einen Geldbetrag erbeutet, in der Spielhalle hat er mit dem Gas die Angestellte und fünf weitere Personen verletzt. Der Täter wurde nichtgefasst.

21. Juli: Pilot verschollen mitsamt Leichtflugzeug

Mit seinem Ultraleichtflugzeug – einem kleinen Doppeldecker – ist ein Edemisser am Freitag, 21. Juli, auf der Glindbruchklippe in Peine-Telgte gestartet, und seitdem ist der 51-Jährige bis heute spurlos verschwunden. Suchflüge der Bundeswehr und des Feuerwehrflugdienstes blieben erfolglos. Befürchtet wird, dass der Pilot abgestürzt ist.

31. Juli: Kultur-Größen Evers und Hoffmann im Ruhestand

Zweimal geht eine Ära zu Ende: Dr. Ulrika Evers, Leiterin des Peiner Kreismuseums, und Christian Hoffmann, Geschäftsführer des Peiner Kulturrings, gehen in den Ruhestand – beide sind seit 1988 im Amt. Dr. Thomas Renz wird neuer Chef des Kulturrings, Dr. Doreen Götzky neue Leiterin des Kreismuseums – ihre Vorgänger hinterlassen große Fußspuren. Kurz vor Weihnachten die schockierende Nachricht: Überraschend ist Ulrika Evers gestorben.

14. September: Freibadsaison endet mit schlechter Bilanz

Der Sommer war zu kalt, zu nass. Die Folge: Die Freibadsaison im Kreis Peine ist größtenteils ins Wasser gefallen. Im Wendeburger Auebad werden lediglich 45 000 Besucher registriert, gegenüber bis zu 100 000 Badegästen in guten Sommern. Auch das Allwetterbad P 3 in Peine verzeichnet einen Badegäste-Rückgang von rund 25 Prozent für das Freibad und zählt 60 413 Badegäste.

19. September: Brandsatz fliegt fast in die Wohnung

Erst fliegt ein Stein durchs Fenster, dann ein Molotow-Cocktail gegen die Fassade eines Hauses in Essinghausen. Darin halten sich drei Erwachsene und fünf Kinder auf – alle mit Migrationshintergrund. Verletzt wird bei dem Anschlag zum Glück niemand.

23. Oktober: Bürger demonstrieren für die Bahnstrecke

Rund 50 Radfahrer starten aus Wendeburg mit der Bürgerinitiative „Pro Zug-kunft“ nach Völkenrode zu den Messungen bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). Probezüge befahren die Strecke. Entscheidend ist, ob dadurch Messungen der PTB gestört werden. Die Ergebnisse lagen bis zum Jahresende noch nicht vor.

15. November: Polizisten machen sich über Betrunkenen lustig

Nach einer Pressemitteilung wird klar, dass Braunschweiger Polizisten wegen eines internen Vorfalls auf der Wache in Peine ermitteln. Dort fotografierten zuvor Peiner Polizisten einen Betrunkenen und machten sich in einem internen Telefonnachrichtendienst über ihn lustig. Die Beamten werden versetzt, die Polizei Peine bittet um Entschuldigung, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

24. November: Lengeder Ortsdurchfahrt und die Schildbürger

Seit Wochen sind Pendler und Bürger genervt von der Baustelle des Wasserverbandes Peine auf der Ortsdurchfahrt in Lengede. Erst fehlten vielen Hinweisschilder, dann sollen sie endlich weg. Denn die Zufahrt ins alte Dorf war längst wieder frei. Erst auf Nachfrage werden die Verbotsschilder abgebaut.

4. Dezember: Gruppe verprügelt zwei Männer nach Feier

Sie waren wohl zur falschen Zeit am falschen Platz. Auf dem Weg durch Woltwiesche werden zwei junge Männer von einer Vierergruppe angegriffen und durch Schläge und Tritte schwer verletzt. Die Ermittlungen laufen.

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Das war das Sportjahr 2017 in Peine:

7. Januar: Der siebte Streich unter Trainer Christian Gleich

Der SV Lengede zum insgesamt neunten Mal. Durch den Finalerfolg über Arminia Vechelde verteidigt der Landesligist erneut seine Krone im Peiner Hallenfußball. Es ist zudem der siebte und letzte Titel von Christian Gleich in einer Ära, die ihresgleichen sucht. Wenige Monate später gibt er seinen Abschied vom SVL zum Saisonende bekannt.

19. März: Nur ein winziger Punktverlust

Die Tischtennisspieler des SV Arminia Vechelde sind auf Anhieb in die Landesliga zurückgekehrt. In der Bezirksoberliga gibt es 17 Siege und ein Remis gegen den ärgsten Verfolger SV Broitzem. Nach der Saison steigen der MTV Ölsburg und die Vechelder Reserve in die Bezirksliga ab. Der TTC Berkum kann sich halten.

3. April: Zweitligist zieht zurück, Peine rückt direkt nach

Am letzten Regionalliga-Spieltag schieben sich Peines Badmintonspieler in der Tabelle irgendwie noch auf den zweiten Platz – nur aufgrund zweier Spiele. Der VfB/SC hätte in die Relegation gemusst, doch dazu kommt es nicht. Ein Zweitligist hat zurückgezogen und so ist der Weg frei für den ersehnten Aufstieg. Der zweite Peiner Vertreter, die SG Vechelde/Lengede, landet auf dem vierten Platz und bleibt damit in der Regionalliga.

7. Mai: 18 Punkte Vorsprung auf Viktoria Woltwiesche

Nach 22 Jahren hat es der SV Teutonia Groß Lafferde zurück in den Bezirk geschafft. Durch einen 6:0-Erfolg am 26. Spieltag stehen die Lafferder bereits vier Partien vor Toreschluss als Aufsteiger fest. Wie sollte es anders sein, als dass 40-Tore-Mann Tim Paul auch gegen Lengede vierfach trifft. Überraschend steht das Team von Ulrich Kropp in der Bezirksliga als bestes Peiner Team auf Rang 11 von 16.

7. Mai: Stolperstein Edemissen hilft den Jahnerinnen

Wären Geismars Handballerinnen nicht bei der HSG Nord Edemissen gestolpert – wer weiß, ob die Jahnerinnen den Oberliga-Aufstieg gepackt hätten. MTV-Trainer Carsten Bührig wusste auf jeden Fall, bei wem er sich zu bedanken hat und so geht sein junges Team nun eine Liga weiter oben auf Punktejagd. Und das schon mit Erfolg: In bisher zwölf Spielen gibt es immerhin drei Siege und ein Remis. Die Drachen holen in der Saison nur einen mageren Punkt in Niedersachsens höchster Spielklasse und müssen absteigen.

9. Dezember: Lafferde marschiert unaufhaltsam

Mit dem 27:22-Derbysieg über die Drachen haben die Handballer des MTV Groß Lafferde ihr Pensum vor der Winterpause überragend abgewickelt. Mit elf Siegen aus elf Spielen thront der MTV an der Spitze der Landesliga und marschiert unaufhaltsam in Richtung Aufstieg. Die SG Zweidorf/Bortfeld auf dem zweiten Platz hat derweil schon drei Minuspunkte gesammelt.