Vorsätze haben übrigens eine umso bessere Chance, auch umgesetzt zu werden, je genauer wir uns ausmalen, was wir erreichen möchten.

Er hat alles erreicht, was man sich wünschen kann, sogar für einige Wochen die Unsterblichkeit, die er dann, so erzählt man sich, aber wieder aufgab, um zu seinem symbolischen Vater zurückzukehren, der ihn auf die Erde geschickt hat, für nichts weniger, als die Menschheit zu retten. Aber halt, es handelt sich nicht um einen Avengers-Film aus dem Hause Marvel und nein, reich geworden ist er auch nicht. Er wurde, so geht die Erzählung, in diesen Tagen vor über 2000 Jahren arm geboren und starb auch ohne nennenswerten Besitz. Und doch hat diese Geschichte bis heute überlebt, länger als die meisten Dinge, die Menschen bauen oder materiell erschaffen haben.

Auch in dem Roman Wolkenkuckucksland von Anthony Doerr verbindet eine antike, mystische Geschichte über einen rettenden Ort den dicken Schmöker mit seinen Lebensgeschichten, die vom 15. Jahrhundert über die Jetztzeit bis zu einer Raumschiffreise in die Zukunft reicht. Vieles bleibt hier, wie in der obigen 2000 Jahre alten Geschichte, ungeklärt, offen, manchmal widersprüchlich, aber immer wieder die Fantasie anregend und an der ein oder anderen Stelle wird man mit erhobenem Zeigefinger darauf hingewiesen, über die eigenen Handlungen und deren Konsequenzen länger nachzudenken. Und natürlich würde sich auch jeder von uns wünschen, gerade jetzt, in einem virenfreien Wolkenkuckucksland zu leben. Aber wir müssen unsere Probleme im Jetzt und Hier schon selbst lösen. Allerdings könnte es helfen, sich zu erzählen oder im Geiste zu simulieren, was möglich wäre, wenn denn alle zusammenhielten, vermehrt auf die Stimme der Vernunft hören würden (und auch mal weghört, wenn die Hand auf dem Weg zum Adventssüßigkeitsteller ist) und einsieht, dass mit etwas Hilfe von uns das Wolkenkuckucksland vielleicht ja sogar da ist, wo wir tätig sind.