Wenn ich meinen inneren Schweinhund überwunden hatte und im Büro blieb, schaltete ich den PC an, um mich abzulenken.

Eine Geschäftsgründung findet auf unterschiedliche Art und Weise statt. Man übernimmt ein bestehendes Geschäft und profitiert von den Ratschlägen des Vorgängers oder man fängt ohne jegliche Erfahrung an und baut das Ganze auf. So war es bei mir. Aus der Not heraus beschloss ich, mich selbstständig zu machen. Unmittelbar nach der Anmeldung des Geschäfts folgte eine Flut von Schreiben, die mich zwang, einen größeren Briefkasten anzuschaffen. Von dort aus wanderten die Briefe unsortiert in einen Karton. Dabei dachte ich, mir in wenigen Tagen Zeit zu nehmen, um sie zu bearbeiten. Das Geschäft wuchs und der Papierberg auch.

Ich suchte ein Büro außerhalb meiner Wohnung und brachte alle Kartons dorthin. Eines Tages stand ich allein vor den Kartons und den Ordnern, die mittlerweile dick und zahlreich geworden waren. Wenn eine Behörde ein Papier von mir anforderte, geriet ich in Panik, weil ich es nie ohne großen Aufwand finden konnte. „Du schaffst es nie allein, hier Ordnung reinzubringen!“, dachte ich und rief eine Freundin an, die in der Verwaltung der TU Braunschweig arbeitete: „Ich brauche eine Bürohilfe. Kennst du jemanden, der oder die mir helfen kann?“ Sie versprach, sich umzuschauen und sich zu melden.