Aber die Realität holte mich ein. Für eine Fabrik braucht man nicht nur ein Zeugnis, sondern vor allem Geld.

Von Kind an wandern wir stetig von einem Lebensraum in den nächsten. Der Wechsel kommt manchmal unerwartet. Ich erinnere mich noch, als ob es gestern gewesen wäre, dass meine Mutter Kekse und Schokolade, außerhalb meiner Reichweite, oben auf ein Küchenregal gestellt hatte. Eines Tages streckte ich meine Hand aus und erreichte die Dose. Mein Glücksgefühl war unbeschreiblich. Hoch erfreut griff ich zu und holte die Dose herunter. Ich aß die Kekse und stellte die leere Dose zurück. Mit der Zeit konnte ich dank der Nutzung von Stühlen jede Höhe erreichen.

Ich wollte schnell wachsen und freute mich jedes Mal, wenn ich Geburtstag hatte. Da wir in Benin das französische Schulsystem haben, gehen die Kinder früher als in Deutschland zur Schule. Ich beendete im Alter von 11 Jahren die sechsjährige Grundschule und wurde ein stolzer Besucher eines Gymnasiums. Ich bekam wegen meiner schulischen Leistungen ein Fahrrad. Es war die Bestätigung, dass meine Eltern mir vertrauten, dass ich erwachsen genug war, um mich im Stadtverkehr sicher bewegen zu können.