Im „Strohhalm“ verkehrten sie alle. Gustav Knuth, Arno Keil, Carl Momberg, Hella Kaiser, Lore Eckardt, Kurd Pieritz oder Lieselott Kettler.

Reklameschilder an Häusern und Läden? Die Namensflut registriere ich gar nicht. Ich könnte beispielsweise nicht mal sagen, was an der Fassade des Kaufcenters Neue Straße/Ecke Sack zu lesen ist. Aber seit Monaten hat sich ein Schriftzug fest in meinem Kopf eingenistet, der in leuchtendem Gelb die Fassade des Staatstheaters prägt: „Die Zukunft so hell“!

Doch die Frage ist: Wird die Zukunft des Theaters nach diesem quälend langen Corona-Lockdown tatsächlich jemals wieder hell sein? Ich kann für lange Zeit überhaupt nicht an knallvolle Fußballstadien und dicht besetzte Theater glauben. Hinzu kommt, dass die Corona-Milliardenkosten, die sich vor uns auftürmen wie ein Gebirge, vielleicht auch jene Diskussionen wieder befeuern, die das auf Staatskosten subventionierte Theater in Frage stellen. Für viele Menschen, vor allem für die junge IPhone-Generation, mag zutreffen, was der „Spiegel“ über das Theater schrieb: Es sei ein „veraltetes, bizarres Monument aus einer überholten Epoche.“ Fakt ist: Das Publikumsinteresse ist rückläufig. Dennoch sehen viele im Theater noch eine „geistige Institution“ (Zitat: Dr. Heinrich Mersmann). Das Problem ist nur: Wie teuer darf diese Institution sein? Ist sie zu teuer? Inzwischen haben in Braunschweig längst andere Unterhaltungsformen ihr Publikum erobert. Und zwar ohne staatliche Subvention. Etwa Beate Wiedemanns „Kultur im Zelt“ (beziehungsweise „Kultur im Park“), Florian Battermanns „Komödie“ oder die vielfältigen Aktivitäten des Jazz-Rappers und Komponisten Christian Eitner, der im „Spiegelzelt“ auch „typisch Braunschweigisches“ präsentiert.