Ich dachte, alle Schüler in der Welt würden, genauso wie ich, mit vergleichbaren Inhalten in Geschichte unterrichtet.

Vor zwei Jahren hatte mich eine Braunschweigerin angerufen und gefragt, was ich von der Rückgabe der Raubkunst an Benin halte. Die Medien hatten angefangen, über das Thema zu berichten, und ich betrachtete es als einen Streit zwischen den afrikanischen und europäischen Eliten, zu denen ich nicht gehöre. Mich beschäftigte damals, wie ich mein Geschäft aufrechterhalten konnte, meine Nerven lagen blank, und entsprechend beantwortete ich die Frage der Dame: „Ich habe andere Sorgen.“

Jetzt ist das Thema mit der Vergabe der Gauß-Medaille an die Wissenschaftlerin Catherine Savoy in Braunschweig wieder in der Öffentlichkeit aufgetaucht. Und während ich mich gerade frage, wie es für mich wirtschaftlich weitergehen kann, wollen viele Braunschweiger wieder meine Meinung über dieses Thema wissen. Ich merke, ich kann nicht darüber hinwegsehen. Immerhin stamme ich aus einem Land, das in dieser Frage im Fokus steht.