Die Tendenz war eindeutig: Die Bücherverbrennung sollte sein: antimarxistisch, antibolschewistisch, antijüdisch und antirepublikanisch.

Am 9. März 1933 brannte auf dem Ackerhof in Braunschweig ein Scheiterhaufen, der mit Akten, Büchern, Fahnen, Zeitungen und Flugblättern den Kampf der Nationalsozialisten gegen Andersdenkende in seiner ganzen Brutalität zum Ausdruck brachte. Selbst vor Mord waren die Nazi-Schergen beim vorangegangenen Sturm auf das Volksfreundhaus in der Schlossstraße 8 nicht zurückgeschreckt.

Ihr Ziel war, die politischen Gegner der Sozialdemokratie und Gewerkschaften zu vernichten, den Volksfreund Verlag als geistigen Träger sozialistischen Gedankenguts seiner Wirkung zu berauben und die Erinnerung im „Gedächtnis der Bücher“ zu löschen. Am 10. Mai 1933 brannten dann auf dem Braunschweiger Schlossplatz die Bücher bei jener Aktion der Nationalsozialistischen Deutschen Studentenschaft, bei der sich Heinrich Heines Vision aus „Almansor“ in erschreckender Realität zu erfüllen begann: „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende Menschen“. Eine geradezu bedrückende visionäre Kraft scheint von Heinrich Heines Worten im Jahr 1823 ausgegangen zu sein.