Das Telefon klingelt. Die 061xx ist dran. Gefühle von „Täglich grüßt das Murmeltier“ überkommen mich. „Guten Tag, gut, dass ich Sie erreiche …“

Das Telefon klingelt. Ich sehe eine Nummer, die mit 061xx beginnt. Das ist die Gegend um Mannheim und Ludwigshafen. Natürlich gehe ich dran, denn es gibt noch ein paar alte Bekannte in der Pfalz, die mich vielleicht wiederentdeckt haben – oder etwa ein neuer Kunde? „Guten Tag, Frau Mäkeler, schön, dass ich Sie erreiche.“ Pause, ich warte. Was ist so schön daran, mich zu erreichen? Am anderen Ende der Leitung kommt der Herr gleich zur Sache. „Ich rufe an, weil die Strompreise gerade auf einem Rekordtief sind.“ Ja und? Ich ahne, was kommt, rühre mich aber nicht. „Wir von der Agentur für Energie möchten Ihnen beim Sparen helfen.“ Dann kommen Zahlen und Argumente, ich lasse ihn reden. „Sie müssen sich nur für XYZ entscheiden, alles andere erledigen wir für Sie.“ Ich möchte keinen neuen Stromanbieter, sage ich ihm. „Aber möchten Sie gar nicht sparen?“ Die Frage bringt einen ja sonst schon ins Grübeln, mich aber nicht mehr. „Nein, ich möchte nicht sparen!“

Ich habe nämlich vor einiger Zeit meinen Energieanbieter gewechselt. Nachdem ich mich entschieden hatte, kostete mich die Aktion Tage. Es begann eine Riesen-Wühlerei in den Akten, mal waren es die Verbräuche der letzten Jahre und dann die Zählernummern, die gefragt waren. Ja, ich wollte sparen, aber es hat mir letztendlich vielleicht 34,91 Euro eingebracht, dafür aber Nerven und Zeit gekostet. Nach einem Zahlendreher im Vertrag, vier Wochen Wartezeit und mindestens 9 graue Haare reicher war alles geklärt. Ende gut, alles gut. Ich bekomme Strom aus der Steckdose, muss nicht frieren und Kaffeewasser läuft auch. Danach habe ich mir geschworen, ich wechsle nicht mehr, ich möchte nicht um jeden Preis sparen, auch wenn es mich 34,91 Euro mehr kostet. Nun habe ich Ruhe. Dachte ich.