Ausgerechnet eine Großstadt sagt dem Wildbienensterben den Kampf an, sagt der Moderator, und schon bin ich elektrisiert. Braunschweig! Und zwar in einem glänzenden TV-Beitrag über das große Wildbienenprojekt, das insbesondere vom Julius-Kühn-Institut mit Bienenforscher Henri Greil und der Stadt Braunschweig vorangetrieben wird. Wildbienenhauptstadt, ein großer, ein ehrgeiziger Plan. In Deutschland gibt es zwar mehr als 550 Wildbienenarten, doch die Bestände gehen stark zurück. Die Hälfte ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Um Deutschlands Bienenhauptstadt zu werden, summt und brummt Braunschweig jetzt ganz schön nach vorn: zusätzlich 100.000 Quadratmeter Wiesen für viele Arten, 30.000 Quadratmeter mehrjährige Blühstreifen und Staudenpflanzungen für ganz viel Vielfalt entstehen. Dazu noch sechs neue Streuobstwiesen, 500 Kopfweiden und 650 weitere Bäume. Alles in allem summasummarum viel mehr Flächen, aber vor allem auch große Wirkung im Bewusstsein der Hauptstadtbewohner. Schon merkt man: Wir haben die Wildbienen im Kopf. Denn klar ist: Geht’s der auf faszinierende, aber auch auf ungeheuer empfindliche Weise an ihre Umgebung angepassten Wildbiene gut, wozu man auch die Hummel zählen darf, geht’s auch der Natur nicht so schlecht – und damit auch uns nicht. In Tagen wie diesen ist das ja nicht die schlechteste Botschaft. Also anschauen in der ARD-Mediathek, die Nordreportage „Auf dem Weg zur Bienenhauptstadt“. Da kommen ganz viele Braunschweiger vor. Zum Beispiel Mascherode-Urgestein Henning Habekost, wie er in der Touristinfo in der Innenstadt kräftig die Wildblühmischung einholt. Die ist inzwischen hier ein Renner. Damit geht’s nach Mascherode, wo die unermüdlichen Wasserbrüder, die sich da um alles kümmern, jetzt Blühstreifen anlegen. So muss das sein. Bitte nachmachen. Wir werden als Heimatzeitung der Wildbienenhauptstadt natürlich auch weiterhin blühend berichten.