Zu den ersten, die nach 1945 ihre Stimmen erhoben, zählte die braunschweigische Historikerin und Literatin Ricarda Huch.

Diese Woche begann wieder mit einem wichtigen Datum der zeitgeschichtlichen Erinnerungskultur, dem Gedenken an das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944. Daran will ich kurz erinnern und einige Momente der Rezeptionsgeschichte aufzeigen, die auch mit der braunschweigischen Geschichte verbunden waren.

Längst steht ja der 20. Juli 1944 nicht nur als „Synonym für das Attentat auf Hitler und dem gescheiterten Staatsstreich“, sondern symbolhaft für den aktiven Widerstand gegen die Barbarei des Nationalsozialismus. Lange war aber das öffentliche Urteil über die historische Bedeutung des Attentats sehr umstritten. Auch heute müssen wir noch und wieder darauf achten, dass politische Parolen zur Relativierung der Nazi-Barbarei und Marginalisierung des Widerstandes nicht erneut zum öffentlichen Meinungsbild zählen. Noch 2018 hatte ein niedersächsischer Politiker den Hitler Attentäter Claus Schenk von Stauffenberg als „Verräter“ öffentlich diffamiert. Dies zeigt, mahnende Erinnerung ist dauerhaft wichtiger denn je.