Haben Sie schon mal gesehen, wie Männer – natürlich nicht alle, ich kenne ja nicht alle – Wäsche aufhängen?

Wir haben eine gute Beziehung, mein Mann und ich. Das vorweg. Was die häusliche Aufgabenverteilung angeht, habe ich ein Prachtexemplar erwischt. Er kocht gern und gut, er kauft ein, er putzt, ist ordentlich und – er wäscht. Wer wäscht bei Ihnen die Kleidung? Ich weiß ja nun nicht, wer diese Zeilen liest. Ob Ehemann, Gattin, Großmutter, Opa oder ein Kind. Kind ist man ja immer, also kann sich jede und jeder angesprochen fühlen.

Zu Beginn unserer Beziehung habe ich mich so richtig gefreut: Jippieh – er wäscht seine Wäsche selbst! Ein emanzipiertes Exemplar also. Deshalb dachte ich mir, dann kann er das ja machen, wie er will: seine Programme wählen, die Temperatur (er wäscht nur bei 40 Grad wegen der Umwelt), die Trommel vollpacken oder einsame Kleidungsstücke auf den Schleudergang schicken. Aber manchmal wäscht er auch unsere gemeinsame Wäsche. Darüber habe ich mich zunächst auch noch gefreut. Ich wunderte mich anfangs nur ob der Farbtreue der weißen Wäsche. Als ich noch selbst gewaschen habe, war der Weißegrad irgendwie anders, brachte ich vorsichtige Kritik an den Mann.