Das kunstgeschichtlich bedeutendste Denkmal, das an Friedrich den Großen erinnert, steht seit 1851 in Berlin Unter den Linden. Es ist das von Christian Daniel Rauch geschaffene Reiterdenkmal. Seine Geschichte ist Zeugnis der Wirkungsmächtigkeit des preußischen Königs und eng mit den zeitgeschichtlichen Abhängigkeiten der Erinnerungskultur verbunden. Zahlreiche Namen, die durch Figuren oder Inschriften auf dem Denkmal verewigt wurden, lassen die enge Bindung Braunschweigs zu Preußen deutlich werden. So wird erinnert an die Herzöge Carl Wilhelm Ferdinand, August Wilhelm und Franz, den Bruder von Königin Elisabeth Christine. Auch Gotthold Ephraim Lessing erscheint als Statue auf dem Denkmalsockel, obwohl wenig von Friedrich geschätzt. Exponiert findet man Herzog Ferdinand von Braunschweig, der als Reiterfigur auf der Vorderseite des Denkmals unterhalb von Friedrich dem Großen dargestellt ist, war er doch ein wichtiger Heerführer des Preußenkönigs und hat sich vor allem im Feldzug gegen die Franzosen bei Minden 1759 einen Namen gemacht.

Schon zu Lebzeiten des Königs bestanden Pläne, ihm ein Denkmal zu setzen. Friedrich II. war jedoch der Ansicht, „daß es eine schickliche Sitte sei, nicht während des Lebens, sondern nach dem Tode dem Feldherren ein Denkmal zu errichten.“ So dauerte es bis zum 1. Juni 1840, ehe zur Feier der hundertjährigen Wiederkehr der Thronbesteigung Friedrichs II. Unter den Linden der Grundstein für das von Rauch gestaltete Denkmal gelegt werden konnte, das am 31. Mai 1851 eingeweiht wurde. Nachdem der Alliierte Kontrollrat am
25. Februar 1947 das Ende von Preußen, als dem Träger von Militarismus und Reaktion in Deutschland, erklärt hatte, waren das Denkmal dem geschichtlichen Vergessen übereignet worden. So wurde durch Beschluss des Berliner Magistrats unter Vorsitz von Oberbürgermeister Friedrich Ebert am 11. Mai 1950 der Abbau des Reiterdenkmals entschieden, das nach Potsdam ausgelagert wurde. Dort war es vor der Öffentlichkeit verborgen bis 1961 eingelagert. In seinem Buch „Ich, Friedrich II.“ berichtet der damalige Kulturminister der DDR, Hans Bentzien, von einer dienstlichen Anweisung des 1. Bezirkssekretärs der SED, Paul Verner, an den Schrottbeauftragten des Magistrats, das Denkmal 1961 endgültig einschmelzen zu lassen. In einer abenteuerlichen Aktion soll entgegen der Anweisung das Kunstwerk durch eine List Bentziens gerettet worden sein, indem es öffentlich auf einem Tieflader abtransportiert, jedoch nur einmal um das Parkareal gefahren und an anderer Stelle versteckt worden sei. Zum Nachweis für die Erledigung des Auftrags wurde für den Magistrat sogar vom Kulturministerium eine förmliche Schrottbescheinigung ausgestellt.