Man stelle sich vor, Frauen, die fünf Finger an jeder Hand haben, hätten keine Chance auf eine Heirat – denn nur Frauen mit drei Fingern (der göttlichen Zahl) pro Hand gälten als rein, als heiratsfähig. Würden dann allerorten Finger unter dem Hackebeil landen? Absurde Vorstellung? Aufgepasst. Die Realität ist schlimmer.

Wer das schöne Wort Wüstenblume hört, muss seit 1998 auch an die grausame Praxis der Genitalverstümmelung bei Frauen denken. Die Somalierin Waris Dirie beschrieb in ihrem gleichnamigen Buch ihr eigenes Schicksal. Ein Schicksal, das laut Unicef weltweit rund 125 Millionen Frauen und Mädchen teilen, vor allem im nördlichen Afrika, aber auch in südostasiatischen Ländern.