Bereits seit dem 17. Jahrhundert, findet der Weihnachtsmarkt in Braunschweig statt.

In dieser Woche öffnet der Weihnachtsmarkt seine Tore und damit beginnt in Braunschweig traditionell die Weihnachtszeit. Zwei Erlebnisse bestimmen seit jeher unsere Weihnachtstradition: der vorweihnachtliche Theaterbesuch für Kinder und der Weihnachtsmarkt. Im 19. Jahrhundert war es üblich geworden, dass die Kinder zu Weihnachten erste Bekanntschaft mit dem Theater machten. Man besuchte mit Eltern oder Großeltern das „Weihnachtsmärchen“, das im Herzoglichen Hoftheater, dem Landestheater und heutigen Staatstheater angeboten wurde. Viele Erzählungen, von Ricarda Huch, Wilhelm Raabe oder Nellie Friedrichs überliefern uns dieses für die Kinder so aufregende, aber auch nachhaltige Erlebnis.

So erinnerte sich Nellie Friedrichs: „Ich war sechs Jahre alt, als meine Großmutter und meine Mutter mich zum ersten Mal zum Weihnachtsmärchen ins Theater mitnahmen. Damals hieß es noch das ‚Herzogliche Hoftheater‘, wurde jedoch nach der Revolution in ‚Landestheater‘ umbenannt. Von da an wurde es ein wiederkehrendes Ereignis, auf das ich mich das ganze Jahr freute. Außer dem Weihnachtsmärchen selbst, das mit Gesang und Tanz und den zahlreichen mitspielenden Kindern immer eine bezaubernde Vorstellung war, gab es noch so viel anderes, das es schon im Voraus zum Fest machte. Man zog sein bestes Kleid an, saß voller Erwartung auf den roten Plüschsesseln und sah dann den riesigen Vorhang langsam aufgehen. In der Pause gab es Süßigkeiten, die meine Großmutter in ihrem Pompadour mitgebracht hatte, und als Abschluss ging der geliebte Komiker Hermann Mesmer, als Weihnachtsmann verkleidet, durch die Reihen und verteilte Nüsse und Äpfel.“ Auch in diesem Jahr bietet das Staatstheater Gelegenheit, diese schöne Kulturtradition fortzusetzen und zu pflegen, in diesem Jahr mit dem Märchen „Die feuerrote Blume“ von Leonid Braussewitsch und Irina Karnauchowa, einem russischen Märchen nach dem französischen Volksmärchen „Die Schöne und das Biest“.