Paul Drude wurde 1863 in Braunschweig in eine bekannte Arztfamilie geboren und war auch Halbbruder des ebenfalls berühmten Botanikers Oscar Drude.

Als Eurostat, das Statistische Amt der Europäischen Union, 2018 meldete, dass die Region Braunschweig erneut die forschungsintensivste Region Europas sei, weit vor der belgischen Provinz Wallonisch-Brabant und Stuttgart, so bestätigte diese Meldung nicht nur die erfolgreiche Entwicklung der vielfältigen Forschungslandschaft, sie unterstrich auch „die internationale Bedeutung, die unsere Region als Hotspot für Forschung und Entwicklung hat“, so Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Diese Tatsache ist ein weiterer Höhepunkt der langen Wissenschaftstradition der Region, in deren Zentrum letztlich das 1745 von Herzog Carl I. gegründete Collegium Carolinum, die heutige Technische Universität stand und steht. Damit reicht die institutionelle braunschweigische Forschungstradition im kommenden Jahr 275 Jahre zurück und lohnt sowohl in Etappen Rückblick wie Ausblick.

Bildung und Wissenschaft waren seit der Aufklärung wichtige politische Zielsetzungen, bei denen nicht nostalgische Rückschau auf barocke Herrschertraditionen im Mittelpunkt standen, sondern die Bewegung gerichtet war auf institutionelle Zukunftsentwicklungen, mit schulischen Beispielen wie Martineum und Katharineum, kultureller Bildung mit Museen des Fürstentums oder zukunftsorientierter Wissenschaft mit Entwicklung des Collegiums Carolinum und Landesuniversität Helmstedt. Aber nicht nur die Institutionen gilt es zu betrachten, sondern auch Persönlichkeiten, die die Wissenschaft prägten. Dabei geht es nicht nur um jene, die nach Braunschweig aufgrund der aktiven Forschungsangebote gelangten und hier tätig waren, es gilt auch an die in Braunschweig geborenen Wissenschaftler zu erinnern, die entweder zur lokalen Entwicklung beitrugen oder in der Ferne für Braunschweig warben, wie Carl Friedrich Gauß, Richard Dedekind oder Wilhelm von Bode und Rudolf Blasius, um nur einige bekannte Namen zu nennen.