Heute ist der Schulgarten ein Naherholungsgebiet und vor allem ein Klassenzimmer im Grünen für Abertausende von Schülerinnen und Schülern.

Ja, was ist denn das? Da wehen riesige Transparente im Wind. Sie sind schwarz-weiß gehalten und baumeln in Bäumen. Und was ist auf den sechs Quadratmeter großen Fotos zu sehen? Bäume. Ich gehe näher hin, um mir den Baum im Baum genauer anzuschauen und entdecke auf dem Foto eine zarte junge Frau, die so in dem Baum drapiert ist, dass sie mit ihm und sogleich mit der Natur verschmilzt. Sie wollen sicherlich wissen, wo diese Fotofahnen mit dem Thema „Narrenbäume“ hin- und herschaukeln. Im Schulgarten am Dowesee. Dort sind 20 Exponate des Fotografen Wilhelm W. Reinke anlässlich des 100. Geburtstags des Schulgartens zu sehen. Wieso erzähle ich Ihnen das? Weil es der Anfang eines unvorhergesehenen Vormittags war.

Eigentlich wollte ich nur in den Schulgarten, um der herrlichen Parkanlage mit seiner aufgeräumten Natur und dem See mal wieder einen Besuch abzustatten. Ich fahre dort gern immer wieder mal hin, schaue, ob „meine“ Statuen aus den Fünfzigerjahren noch da sind: die Gänseliesel von Grete Krämer-Zschäbitz, die Eulen und Hasen von Anne-Funke-Schmidt und ihre schöne „Melusine“, die sich scheinbar versonnen mit einem Fisch im Arm im Wasser aalt. Aber heute ich komme gar nicht dazu, denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.