Da kommt noch viel, aber wir benötigen auch neue Informationen. Und auch die Hängepartie in der Burgpassage führt dazu, dass wir nicht weiterkommen.

Schon lange nichts mehr von der Maria-Magdalenen-Kapelle gehört. Sie wissen doch: Das war jenes kleine Gotteshaus im Dombezirk, das 1955 vom Verlag unserer Zeitung in Abstimmung mit der Stadt abgerissen wurde. Eines von nur drei kirchlichen Gebäuden in der Stadt, die nach dem Krieg unzerstört waren. Dort, wo sich heute die Burgpassage befindet, musste die Kapelle unserer damaligen Druckerei weichen. Ein Frevel, wie wir heute wissen. Wir dokumentieren das Schicksal der Kapelle ausführlich, haben uns der Erinnerung an sie in geeigneter Form angenommen, doch mancher Leser fragt auch: Kommt denn da nichts mehr? Die Antwort ist klar: Ja! Da kommt noch viel, aber wir benötigen auch neue Informationen, denn mit Wiederholungen ist niemandem gedient. Noch immer wartet ein dicker Aktenbestand der Stadtverwaltung auf Auswertung. Diese Dokumente, die bislang Unbekanntes in sich bergen könnten, mussten zunächst konserviert werden.

Aber das ist nicht alles: Auch die Hängepartie in der Burgpassage führt dazu, dass wir derzeit nicht richtig weiterkommen. Sie wissen ja: Mit der Neugestaltung der Burgpassage zur offenen Burggasse ist eine glänzende Gelegenheit gekommen und soll genutzt werden, auch am authentischen Ort an die Maria-Magdalenen-Kapelle zu erinnern. Doch es ist geradezu eine Ironie, dass ausgerechnet die Diskussion um Denkmalschutz dazu führt, dass sich alles hinzieht. Nach den Informationen dieser Woche will die Stadt nun also noch im Sommer über den Ausgang der Dinge in der Burgpassage entscheiden. Und ein Sprecher der Stadt teilte unserer Redaktion noch vorsorglich mit, Sommer sei kalendarisch bekanntlich bis zum 22. September …