Man kann Schnäppchen machen und kriegt da Dinge, die’s kaum noch gibt.

Ich schlendere gern über Flohmärkte. Man kann Schnäppchen machen und kriegt da Dinge, die’s kaum noch gibt. Ein Freund trieb dort jetzt einen japanischen Kurzwellenempfänger aus dem letzten Jahrhundert auf. So kriegte man damals die Welt rein. Reine Nostalgie, allein das Knistern und Knacken hatte bereits Nachrichtenwert. Ein rauschhaftes Erlebnis. Heute empfangen wir im Internet einige 10.000 Sender, lupenrein, aber man schafft ja nicht alle. Die analoge Welt behält zudem ihren Reiz. Kürzlich bretterten Kinder in der Nachbarschaft auf Carts vorbei. Mit Funkgeräten! Wahrscheinlich vom Flohmarkt oder vom Dachboden. „Kommen, bitte kommen!“, wird ein Befehl ins Walkie-Talkie gebellt. Knacken, Pfeifen. „Roger, over!“, hören wir noch und denken an „Einsatz in Manhattan“. Entzückend, Baby! So ein Ding kommt locker kilometerweit. Wie langweilig ist dagegen ein Handy. Und was ist das denn da nun wieder? Oh, eine kantige Kult-Kamera, elegant-eckig mit Spiegel und Spannhebel. Löst noch aus wie ein Peitschenhieb. Was für ein Klang. Wo ist nur bloß das Foto hin? Futsch. Nix zu sehen, kein Bildschirm, nirgendwo. Welt der Wunder auf dem Flohmarkt.