Braunschweig. Die Meinungen zum Burgpassagen-Abriss sind gespalten: Einige jubeln über das Konzept, andere vermissen einen Vorteil der alten Passage.

Erwartungsgemäß haben die Kracher-Nachrichten zum Abriss der Burgpassage und der Errichtung der Stiftshöfe samt Innenhöfen, Gastronomie, Hotel und Erweiterungsbau für das Gymnasium Kleine Burg für vielerlei Reaktionen unserer Leserinnen und Leser in den sozialen Medien gesorgt.

Insgesamt halten sich positive wie negative Kommentare die Waage: Einer der Contra-Kommentare mit den meisten „Likes“ unter unserem Instagram-Beitrag zum Thema trauert: „Die Passage hat eigentlich so viel Potenzial.“ Drastischer formuliert es eine andere Leserin: „In dieser Lage braucht es weder ein Hotel, noch Wohnungen, noch eine Schulerweiterung, sondern Geschäfte, Cafés[...]“

Wie so häufig beim Wegfall von Ladenflächen befürchten einige Kommentatorinnen und Kommentatoren das Aussterben der Innenstadt. Ein Leser prognostiziert gar Probleme mit Taxis, die mit Hotelgästen in die Fußgängerzone fahren könnten. Auch können sich einige Leser kein Hotel ohne Parkplätze vorstellen.

Abriss Burgpassage: Einige Leser loben das Konzept der Stadt Braunschweig

Positiv sehen andere Leser die Handlungsfreudigkeit der Stadt: „Ich finde es super, dass die Stadt sich engagiert und das Gelände kauft und entwickelt. Und mit der Mischung aus Bildung, neuen Wohnungen in zentraler Lage und einem Hotel mit neuen Arbeitsplätzen wird der Bereich, der nun ja schon wirklich lange leer steht, endlich aufgewertet“, schreibt ein Leser. „Jetzt wird schon in Bildung und Wohnen investiert, und alle schimpfen trotzdem“, entgegnet ein Leser den Kritikern des Konzepts.

Bei dem barrierefreien Wohnraum vermuten einige Kommentatoren, dass sich dieser nur an Besserverdiener richten werde. „Noch mehr schöne teure Wohnungen für reiche VWler“, schreibt ein Leser überspitzt. Wie teuer die Wohnungen werden sollen, ist bisher nicht bekannt, jedoch soll der Erlös aus dem Verkauf zur Gegenfinanzierung des Projekts genutzt werden. „Welcher Rentner oder körperlich eingeschränkte Bürger kann sich in der Lage heutzutage eine barrierefreie Wohnung leisten?“, fragt eine Leserin.

Wegfall des Burgpassagen-Durchgangs sorgt für Unverständnis

Eine andere Leserin freut sich besonders, dass die historischen Fassaden nun erhalten bleiben sollen. Das sieht auch ein Leser auf Facebook so. Noch nicht ganz angekommen schien bei den Lesern am Tag nach der Verkündung allerdings die Tatsache, dass ein Durchgang durch die neuen Stiftshöfe von der Kleinen Burg zur Straße Hutfiltern nicht mehr möglich sein wird. Viele kommentieren, dass sie sich auf die Rückkehr des Durchgangs freuen. Auf die Klarstellung der für das Projekt verantwortlichen städtischen Struktur-Förderung Braunschweig GmbH in den Kommentaren reagieren einige Leser mit Unverständnis.

Bemängelt wird außerdem die hohe Investitionssumme von 95 Millionen Euro. Allerdings will die Stadt durch das Hotel, ein Motel One, und den Verkauf der Wohnungen eventuell sogar ein Plus machen, das in den Neubau der Kleinen Burg fließen soll. Die Hotelkette hat laut Verwaltung bereits eine Absichtserklärung unterschrieben, sich in den Stiftshöfen ansiedeln zu wollen.

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