Braunschweig. Erneut streikt die GDL und legt damit den Zugverkehr der Deutschen Bahn lahm. Am Braunschweiger Hauptbahnhof sagen uns Reisende ihre Meinung.

Es herrscht Stille am Dienstagnachmittag am Braunschweiger Hauptbahnhof. Die Hallen und Gänge sind ungewohnt leer, nur gelegentlich verirrt sich noch ein Reisender zum Infodesk der Deutschen Bahn. Denn schon wieder streikt die GDL und legt damit einen Großteil des Streckennetzes der Deutschen Bahn lahm. Die Privatbahnen sind allerdings unterwegs. Trotzdem machen sich wenige Fahrgäste auf den Weg.

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Einer der wenigen ist Daniel Wecht. Der 64-jährige Pflegepädagoge aus Braunschweig ist heute nach Marburg unterwegs. Eigentlich wollte er einen Zug um 17 Uhr nehmen, jetzt steht er schon einige Stunden früher am Bahnhof, um eine der wenigen verbleibenden Verbindungen zu erwischen. Grundsätzlich versteht der 64-Jährige das Streikbedürfnis der Lokführer, allerdings wünscht er sich eine höhere Kompromissbereitschaft bei den Verhandlungen. Die Angebote der Deutschen Bahn seien nah an den Gewerkschaftsforderungen, von solchen Verhandlungsbedingungen könne man im Gesundheitswesen nur träumen.

Taxifahrer wartet stundenlang in Braunschweig – „weniger Bedarf“

Auf dem Bahnhofsvorplatz wartet Amir Rahimian. Der Taxifahrer steht mit seinem Wagen ganz vorne am Taxistand des Hauptbahnhofes, seit mittlerweile mehr als zwei Stunden. „Man merkt, dass die Leute planen und sehr viel weniger unterwegs sind“, erzählt er. Weniger Bahnfahrer bedeutet auch weniger Bedarf für die Taxis am Bahnhof.

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Ein weiterer Fahrgast, der die Streikbedingungen in Kauf nimmt, ist Mario Klemann. Der 60-Jährige ist auf seiner Reise von Leer nach Magdeburg in Braunschweig gestrandet. Für die Strecke, die normalerweise vier Stunden dauert, braucht Klemann heute über sieben Stunden. Auch er hat Verständnis für den Streik, doch „als Reisender nervt es langsam.“ Schon auf der Hinfahrt nach Leer am vergangenen Donnerstag war Klemann mitten im Streik gelandet.

Insgesamt Verständnis in Braunschweig für den Streik

Hermann Müller ist unterwegs nach Hameln, eine Verbindung, die laut ihm auch im normalen Betrieb nicht die zuverlässigste Verbindung ist. Trotzdem hat der Braunschweiger noch Verständnis für den Streik. Schichtarbeit bringe die Menschen ins Grab, und ohne Druck wäre es nicht möglich, bessere Bedingungen für Lokomotivführer zu erreichen.

In Braunschweig hat man trotz der anhaltenden Streiks noch Verständnis für die Einschränkungen im Bahnverkehr. Bisher sind für den Bahnverkehr noch keine weiteren Streiks angekündigt, die Tarifverhandlungen sind bisweilen jedoch auch erfolglos.

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