Braunschweig. Unbekannte haben eine auf dem Universitätsplatz der TU Braunschweig gehisste Regenbogenflagge zerstört. Die TU reagierte schnell.

Ein Wochenende vor dem Christopher Street Day in Braunschweig, jener Parade, die sich für die Rechte queerer Menschen einsetzt, haben Unbekannte eine Regenbogenflagge zerstört. Die Flagge wehte auf dem Universitätsplatz der TU Braunschweig, bis die unbekannten Täter sie in der Nacht zu Samstag stahlen und nicht nur die Flagge zerstörten, sondern auch den Fahnenmast erheblich beschädigten. Die TU erstatte am Montag laut Pressesprecherin Regina Eckhoff Anzeige gegen die unbekannten Täter bei der Polizei. Der Platz sei nicht videoüberwacht, und bis dato liegen der TU keine Hinweise auf den oder die Täter vor.

Im Namen des gesamten Präsidiums verurteilte TU-Präsidentin Angela Ittel die Tat aufs Schärfste. „Die Regenbogenflagge ist nicht nur eine Wertschätzung von sexueller Vielfalt jeglicher Art, sie ist ein Symbol der Toleranz, Weltoffenheit und Inklusion allen Menschen gegenüber; sie symbolisiert die Werte unserer Universität“, so Ittel in einer Mitteilung der Universität. Die TU Braunschweig setze sich vehement für Respekt, Akzeptanz und für demokratische Werte ein und akzeptiere weder Gewalt, Aggressionen noch vorsätzliche Sachbeschädigung in jeglicher Form.

Schlosserei der TU reparier Mast der Regenbogenflagge

Die Universität hat bereits eine neue Regenbogen-Flagge gehisst. Normalerweise gibt es drei Flaggen, die an der TU gehisst sind: Die Regenbogen-Flagge wird mittig von zwei Flaggen mit dem Schriftzug der TU eingerahmt. Da nun ein Mast beschädigt wurde, hatte man kurzerhand eine der TU-Flaggen durch eine Regenbogen-Flagge ersetzt. „Das war uns wichtig“, so Pressesprecherin Regina Eckhoff. „Wir setzen alles dran, dass der Mast schnellstmöglich repariert wird.“ Durch den Einsatz der TU-Schlosserei konnte der beschädigte Flaggenmast repariert werden.

Am Dienstagnachmittag war damit die übliche Flaggenkonstellation wieder hergestellt: Denn auch abseits des CSD weht am TU-Hauptgebäude die Regenbogenflagge zwischen zwei TU-Flaggen. Ausnahmen bilden der „Tag der Vielfalt“, an dem die TU gleich drei Regenbogenflaggen hisst. Außerdem gibt es in Niedersachsen an Feiertagen orientierte Beflaggungstage. So hisst die Uni etwa am „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ eine Deutschland-, Europa, und Niedersachsen-Flagge auf halbmast.

Große Welle der Solidarität auf Instagram – auch von anderer Universität

In den sozialen Medien erfuhr die TU eine Welle der Solidarität: Ein Post auf Instagram zur Verurteilung der Tat bekam innerhalb weniger als einem Tag über 1400 Likes. Ein Großteil der Nutzerinnen und Nutzer lobte das Verhalten der Universität. „Danke, dass diese Tat nicht unkommentiert geblieben ist“, schreibt etwa eine Nutzerin. Eine andere Nutzerin schreibt: „Ich verstehe nicht, wie Menschen so sein können. Danke, dass ihr eine neue Flagge gehisst habt.“

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Auch aus dem universitären Kosmos bekam die TU Unterstützung: Der Account der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf kommentierte den Post mit Herzchen in Regenbogenfarben. Vereinzelt kritisierten Nutzer jedoch auch das Dauerhissen der Regenbogenflagge. „Dem Thema wird zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Und mit so einer Flagge bekämpft man keine Diskriminierung“, schreibt ein Nutzer.