Braunschweig. Christoph aus Braunschweig war todunglücklich mit seinem Job als Klempner. Er heuerte im Plegeheim Bethanien an. Das steckt hinter seinem Jobwechsel.

Vom Fleischermeister bis zur Einzelhandelskauffrau – die Bandbreite an Quereinsteigern im Pflegeheim Bethanien ist groß. Auch ein früherer Klempner ist seit 2019 als Pflegehelfer tätig. Für die letzte Folge unseres Podcasts „Dream-Team – Mein Job und ich“ begleiten wir den 30-jährigen Christoph bei seiner Arbeit, um herauszufinden, warum sich Quereinsteiger für die Arbeit in der Altenpflege begeistern.

Altenpflege statt Klempner-Job: Christoph entscheidet sich für Beruf im Pflegeheim Bethanien in Braunschweig

„Schon vor Dienstbeginn wusste ich ganz genau, was die nächsten acht Stunden passiert“ – so beschreibt der Vater zweier kleiner Kinder seinen früheren Job als Klempner, den er inne hatte, ehe er sich für einen Jobwechsel entschied und im Braunschweiger Pflegeheim Bethanien in der Altenpflege startete.

. Jetzt ist das wieder anders. Zwar kommt er abends völlig geschafft von der Arbeit nach Hause, denn der neue Job im Pflegeheim Bethanien ist fordernd. Doch an seinem Beruf als Pflegehelfer gefällt ihm die große Abwechslung und der enge Kontakt zu den Bewohnern.

podcast-image

Jobs in der Pflege: Pflegeheim Bethanien in Braunschweig äußerst hartnäckig bei Mitarbeitersuche

Damit scheint Christoph Teil eines kleinen Trends zu sein, der sich dem dramatischen Fachkräftemangel im Pflegesektor entgegenstellt. Auf Menschen wie Christoph hat man es in der Altenpflege sogar abgesehen: „Wenn wir hören, dass in der Innenstadt ein Laden schließt, stellen wir uns da gerne hin und sprechen die Mitarbeitenden an. So wirbt man am besten an,“ erklärt Ariane Stanko, ihres Zeichens Pflegedienstleitung im Pflegeheim Bethanien.

Überzeugen von der Arbeit in der Pflege will man neue Arbeitskräfte vor allem mit zwei Trümpfen: Spaß und Sinnhaftigkeit. Alte Generationen auf ihren letzten Schritten würdevoll zu begleiten, sei eine wichtige und erfüllende Aufgabe in der Pflege, sagt Dagmar Graßl, Hauswirtschaftsleiterin im Pflegeheim Bethanien. Und: Die Senioren geben auch etwas zurück; allein schon wohltrainierte Lachmuskeln. Ariane Stanko scheint hunderte Geschichten in petto zu haben. Sie erzählt von wilden Büstenhalter-Suchaktionen und einer Bewohnerin, die bereits mehrfach den Feueralarm im Pflegeheim Bethanien ausgelöst hat. In der Hoffnung, das Kleingeld aus dem Alarmschalter kommt.

Jobwechsel-Beispiel im Podcast: Bezahlung als Pflegehelfer? Christoph nicht unzufrieden

Apropos Kleingeld: Was hält der Ex-Klempner Christoph nach seinem Wehsel vom Job als Klempner von seiner Bezahlung als Pflegehelfer im Pflegeheim Bethanien? Könnte schlimmer sein, sagt er. Seine Freunde im Gastro-Bereich stünden schlechter dar und haben auch nicht die besten Arbeitszeiten, heißt es von ihm. Zudem profitiere er davon, ausschließlich Spätschicht arbeiten zu dürfen, um Beruf und Familie besser in Einklang bringen zu können. Im nächsten Jahr soll dann eine berufsbegleitende Ausbildung zur Pflegefachkraft folgen.

Derzeit sind im Pflegeheim Bethanien rund 45 Azubis beschäftigt, in jedem Lehrjahr 15. Doch der Personalnot müsse man künftig insbesondere mit mehr Hilfskräften begegnen, darin ist man sich einig. Die sinkende Fachkraftquote ist nicht mehr aufzuhalten. Nach Fleischermeistern und Klempnern wird weiter Ausschau gehalten.

Lesen Sie weitere Nachrichten aus Braunschweig:

Diese Reportage ist Teil unseres gemeinsamen Podcast-Projekts mit der Evangelischen Stiftung Neuerkerode. In vier Podcast-Folgen versuchen wir herauszufinden, warum sich junge Menschen für soziale Arbeit begeistern und wie facettenreich Arbeit im Pflege- und Betreuungsbereich ist.

Der Podcast „Dream-Team“ erscheint auf allen gängigen Portalen (auch bei Spotify und Apple Podcasts). Das Scannen dieses Codes führt Sie zum Podcast auf unserer Homepage.