Braunschweig. Die Datenbank BacDive gilt als essenziell für die weltweite Forschung. Infos zu 92.000 Bakterienstämmen können über sie abgerufen werden.

Die weltweit größte Datenbank für die Bakterienforschung befindet sich beim Leibniz-Institut Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH (DSMZ) in Braunschweig. Jetzt wurde BacDive von der „Global Biodata Coalition“ in den Kreis jener Datenbanken aufgenommen, die als essenziell für die weltweite Forschung in den Gebieten der Lebenswissenschaften und Biomedizin erachtet werden. Ein großer Erfolg für die hiesige Forschung, wie die DSMZ mitteilt.

„Unsere Datenbank wird seit zehn Jahren an unserem Leibniz-Institut entwickelt. Aktuell können Informationen von mehr als 92.000 Bakterienstämmen bei BacDive abgerufen werden“, erläutert Dr. Lorenz Reimer, Leiter des Datenbanken-Entwicklungsteams. Was ihn besonders freut: Neben BacDive wurde eine zweite deutsche Datenbank ebenfalls als essenziell eingestuft: BRENDA, die größte Datenbank für Enzyme. Sie soll ab diesem Jahr Bestandteil einer neuen Plattform sein, die am Leibniz-Institut entwickelt wird, so Reimer.

Das Leibniz-Institut in Braunschweig beherbergt mehr als 82.000 Kulturen

Die „Global Biodata Coalition“ ist eine Initiative von Forschungsförderern. Ihr Ziel ist unter anderem, sicherzustellen, dass biologische Daten allen Forschenden weltweit frei zur Verfügung stehen. In diesem Jahr hat die GBC erstmalig eine Liste mit weltweit 37 Datenbanken veröffentlicht, die den strengen Auswahlkriterien entsprechen und als „Global Core Biodata Resource“ ausgezeichnet wurden.

Das Leibniz-Institut Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH ist die weltweit vielfältigste Sammlung für biologische Ressourcen. Dazu zählen unter anderem Bakterien, Hefen, Pilze, Bakteriophagen, Pflanzenviren, menschliche und tierische Zellkulturen. An der DSMZ werden Mikroorganismen sowie Zellkulturen gesammelt, erforscht und archiviert. Das Institut mit Sitz auf dem Science-Campus Braunschweig-Süd in Stöckheim beherbergt mehr als 82.000 Kulturen sowie Biomaterialien und hat knapp 200 Beschäftigte.

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